PresseKat - Schwäbische Zeitung: Kampf der Sprit-Abzocke - Leitartikel

Schwäbische Zeitung: Kampf der Sprit-Abzocke - Leitartikel

ID: 608227

(ots) - Zwei Dinge legt uns der Osterhase Jahr für Jahr
ins Nest: viele bunte Eier und Höchstpreise an den Tankstellen.
Pünktlich zum Fest überschreitet der Preis für einen Liter
Superbenzin die Marke von 1,70 Euro. Und die ersten Experten
prognostizieren schon zwei Euro und mehr. Die Empörung bei Bürgern
und Politikern ist entsprechend groß: Dieser "Abzocke" müsse ein Ende
bereitet werden, heißt es. Doch wie? An Vorschlägen mangelt es nicht
- aber eine Erlösung für die Autofahrer verspricht keiner davon.

Die strategischen Erdölreserven Deutschlands anzuzapfen, würde nur
kurzzeitig Linderung bringen. Auch eine Steuersenkung - knapp 60
Prozent des Spritpreises fließen in die Staatskasse - oder eine
höhere Pendlerpauschale sind vor dem Hintergrund der angespannten
Haushaltslage wenig realistisch. Die diskutierten Pläne für
sogenannte Bezinpreisbremsen klingen zwar gut, billigeren Sprit
werden sie aber eher nicht bringen. In Österreich, wo der Preis nur
einmal am Tag erhöht werden darf, und in Australien, wo der
Benzinpreis schon am Vortag festgelegt und einer Behörde gemeldet
werden muss, wurde es sogar teurer.

Fakt ist: Bei nur fünf dominierenden Anbietern - Aral, Shell,
Esso, Total und Jet - existiert kein funktionierender Wettbewerb.
Dies lässt sich nur ändern, wenn der Staat die Preisgestaltung der
großen Fünf in Zukunft besser kontrolliert und freie Tankstellen
stärkt. Dass den großen Anbietern nun dauerhaft verboten wird, freie
Konkurrenten teurer zu beliefern als ihre eigenen Tankstellen, ist
ein wichtiger Schritt. Auch Pläne für ein Vergleichsportal, dem die
Anbieter ihre Preise melden müssen, sind hilfreich.

Denn die Bürger haben es zum Teil auch selbst in der Hand: Sie
sollten die Preise ganz genau vergleichen, sparsame Autos kaufen und
auf unnötige Fahrten verzichten. Aber eines ist auch klar: Der Preis




für Rohöl wird weiter steigen. Billigen Sprit wird es nie wieder
geben - weder bei den großen Fünf, ihren freien Konkurrenten, noch
beim Osterhasen höchstpersönlich.



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Datum: 30.03.2012 - 21:22 Uhr
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