(ots) - Punk ist in Myanmar weit mehr als nur die
oberflächliche Kopie einer westlichen Jugendszene. Schließlich trifft
dort die wohl rebellischste aller Subkulturen in der ehemaligen
Militärdiktatur auf eines der autoritärsten Regime der Welt. Der
Dokumentarfilm "Punk in Myanmar", den ZDFkultur am Donnerstag, 29.
März 2012, 21.55 Uhr, in Erstausstrahlung zeigt, porträtiert eine
Szene, deren Existenz wohl kaum jemand für möglich gehalten hätte:
den burmesischen Punk-Underground. Bela B. von der Band "Die Ärzte"
spricht den Kommentar zum Film. Er zeigte sich sehr beeindruckt von
den Punks in Myanmar: "Durch den Film habe ich den Glauben an die
Kraft des Punk wiedergewonnen", sagt er.
Filmemacher Alexander Dluzak und Carsten Piefke schmuggelten sich
2011 als Touristen ins Land und drehten undercover in der
Millionen-Metropole Rangun. Doch ihr Risiko war noch gering,
verglichen mit dem, was Punks in Myanmar tagtäglich wagen. Die
Filmemacher treffen Punks wie Darko, dessen Band "Side Effekt" mit
Hilfe kanadischer Musiker endlich ein Album herausgebracht hat. Oder
"Scum", den Star unter den Punks in Rangun, der für seine Lebensweise
mehrfach im Knast saß. Allen ist eines gemeinsam: ein wilder und
lauter Kampf für die Freiheit. Ein Leben zwischen Frust, Drogen und
Musik. Ein Leben als Punk in einer Diktatur.
Die Militärjunta in Myanmar wurde 2011 von Präsident Thein Sein,
selbst ein Ex-General, abgelöst. Doch der vorsichtige Reformkurs wird
von vielen mit Skepsis betrachtet. Für junge Burmesen ist Punk die
Möglichkeit, der verhassten Regierung etwas entgegenzusetzen. Sie
kritisieren in ihren Songs die soziale Ungerechtigkeit im Land und
fordern Freiheit und Menschenrechte. Denn trotz vorsichtiger Öffnung
und der Freilassung von politischen Gefangenen in den vergangenen
Monaten ist Myanmar weit davon entfernt, ein Rechtsstaat zu sein.
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