(ots) - Im Vorfeld der anstehenden 
Chemie-Tarifverhandlungen bekräftigten die Arbeitgeber ihre Forderung
nach einer längeren und flexibleren Arbeitszeit als Reaktion auf den 
demografischen Wandel. Die Forderung des Landesbezirks 
Rheinland-Pfalz der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IG 
BCE) nach 6,0 Prozent mehr Lohn ist für die Arbeitgeber 
unrealistisch. Sie verweisen auf die wirtschaftliche Stagnation in 
2012. Die Verhandlungen finden am 18. April in Frankenthal statt.
   "Der sich abzeichnende Mangel an Fachkräften und die demografische
Entwicklung machen es notwendig, sich von starren Arbeitszeiten zu 
verabschieden", erklärte Dr. Bernd Vogler, Hauptgeschäftsführer im 
Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz (AGV), anlässlich der heute
veröffentlichten Tarifforderungen der IG BCE.
   "Wir brauchen einen Mentalitätswandel, weg von pauschalen 
Arbeitszeitverkürzungen. Wenn immer weniger Fachkräfte nachrücken, 
müssen die Arbeitszeiten länger werden - für den Einzelnen und für 
die Mitarbeiter insgesamt. Auch die altersbezogenen Regelungen müssen
wir auf den Prüfstand stellen und an die neuen Anforderungen 
anpassen", führt Vogler weiter aus. So gibt es zum Beispiel in der 
Chemie Tarifregelungen, die für Beschäftigte ab dem 55. Lebensjahr 
kürzere Wochenarbeitszeiten vorsehen. "Unser Ziel ist es, gemeinsam 
mit der IG BCE den konstruktiven Dialog zu führen, um die 
erforderlichen tarifpolitischen Vereinbarungen für mehr Flexibilität 
in der Arbeitszeit zu treffen", unterstreicht Vogler die Position der
Arbeitgeber.  
   // Abschlüsse müssen sich an Realitäten orientieren
   Den geforderten sechs Prozent mehr Lohn setzen die Arbeitgeber 
Realismus entgegen. "Der Blick auf das Gesamtjahr 2012 zeigt, dass 
die Chemie-Produktion im Vergleich zum Vorjahr nicht wächst. Die 
Auftragslage in den Betrieben ist stark schwankend, aber die 
Belastungen durch die Energie- und Rohstoffkosten sind dauerhaft. 
Hinzu kommen noch die Unsicherheiten durch die Schuldenkrise. 
Realität ist, dass die Chemie vor einem Jahr der Stagnation steht, 
bei weiter steigenden Kosten", so Vogler abschließend.
   Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Chemieindustrie 
in Rheinland-Pfalz finden am 18. April 2012 in Frankental statt. Der 
Arbeitgeberverband vertritt die Interessen von 128 Unternehmen mit 
rund 63.000 Beschäftigten.
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Tobias Göpel
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