(ots) - Mit Schlecker ist nicht einfach ein Unternehmen
pleite gegangen. Gescheitert ist das Modell Schlecker. Ein
Geschäftsmodell, das an der ganz falschen Stelle gespart hat - an den
Mitarbeitern. Nicht viele Unternehmen dieser Größe handeln sich eine
Rüge der Kanzlerin ein und verleihen einem Gesetz gegen Lohndumping
ihren Namen: Die Lex Schlecker gab 2010 dem zweifelhaften Image des
Drogisten den Rest. Seitdem hat sich vieles geändert: Lars und Meike,
die Kinder des Patriarchen Anton Schlecker, haben einen ganz neuen
Stil mitgebracht. Sie reden mit Gewerkschaften und Beschäftigten,
geben sich selbstkritisch. Allein, der Schnitt kam zu spät. Ein
einmal verlorener Kunde - und bei Schlecker reden wir von Millionen -
kehrt nicht so schnell zurück. Leidtragende sind wie immer die
Falschen. Die Schlecker-Frauen, wie sie sich selbst nennen, haben
viel über sich ergehen lassen und dennoch für den Laden gekämpft.
Fast jede zweite wird hart fallen. Auf sie warten keine großen
Abfindungen, sondern Transfergesellschaft und Arbeitslosigkeit. Doch
wenn der Neustart gelingen kann, dann jetzt. Die Image-Offensive der
Schlecker-Kinder ist glaubwürdig. Und der Schnitt muss radikal sein,
wenn ein Konzept dermaßen scheitert. Mit einem neuen Geschäftsmodell
haben Schlecker und seine Beschäftigten eine zweite Chance verdient.
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