(ots) - Die neue Sterbehilfeklinik in den Niederlanden stößt
bei Gesundheitsexperten der CSU und der SPD auch in Berlin auf
scharfe Kritik. Johannes Singhammer (CSU) sagte zu den Zeitungen der
WAZ-Mediengruppe: "Ein professionelles oder ehrenamtliches Töten auf
Verlangen eröffnet einen dunklen Abgrund. Das widerspricht der Würde
des Menschen. Das ist in Deutschland nicht akzeptabel. Ich bin froh,
dass es in Deutschland keinen Konsens dafür gibt, das holländische
Modell zu kopieren." Ähnlich äußerte sich gegenüber der WAZ auch die
Vorsitzende des Bundestags-Gesundheitsausschusses, Carola Reimann
(SPD). Sie warnte davor, einen solchen Weg auch für Deutschland zu
diskutieren. "Ich bin strikt gegen aktive Sterbehilfe", sagte
Reimann. Man müsse aber die Ängste der Menschen, Schmerzen beim
Sterben zu erleiden, ernst nehmen: Für ein Sterben in Würde und ohne
große Schmerzen sei ein Ausbau der palliativmedizinischen Versorgung
und des Hospiz-Angebots in Deutschland notwendig. Reimann warnte, der
niederländische Weg führe eher dazu, der Auseinandersetzung mit dem
Sterben aus dem Weg zu gehen, weil so getan werde, als gebe es am
Ende eine einfache Lösung. Es sei auch die Frage, ob es in den
Niederlanden inzwischen nicht eine große Dunkelziffer an
Euthanasiefällen gebe.
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