(ots) - Der Ausschuss für Wirtschaft und Technologie des 
Deutschen Bundestages hat heute die Bundesregierung gebeten, bei 
ihren Verhandlungen im Europäischen Rat über einen 
Richtlinienvorschlag zur Vergabe von Konzessionen darauf hinzuwirken,
dass den besonderen Belangen der Wasserversorgung angemessen Rechnung
getragen wird. "Für die kommunale Wasserwirtschaft in Deutschland 
verwirklicht man dies am besten, wenn die Bundesregierung den 
Richtlinienvorschlag der EU-Kommission ablehnt. Zumindest müssen die 
Wasserver- und die Abwasserentsorgung aus dem Anwendungsbereich der 
Richtlinie herausgehalten werden", so der Hauptgeschäftsführer des 
Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) Hans-Joachim Reck.
   Zu Recht weist der Ausschuss in seinem Beschluss darauf hin, dass 
der europaweit führende Qualitätsstandard des Trinkwassers in 
Deutschland auf kommunale Strukturen in der Wasserwirtschaft 
zurückzuführen ist. Die von der EU-Kommission geplante Verschärfung 
des Vergaberechts für Konzessionen würde die dafür notwendige 
Organisationsfreiheit der Kommunen jedoch erheblich beeinträchtigen. 
Vorteile für die Verbraucher sieht der Ausschuss nicht. Er befürchtet
vielmehr ein Mehr an Bürokratie und letztlich höhere Kosten für den 
Verbraucher. Die bisherige Rechtsprechung des Europäischen 
Gerichtshofes zur Vergabe von Dienstleistungskonzessionen sieht der 
Ausschuss als ausreichend an. Einen rechtlichen und politischen Grund
für den durch die EU-Kommission vorgelegten Regelungsvorschlag gibt 
es daher nicht.
   "Mit dieser ablehnenden Positionierung spricht der Ausschuss der 
kommunalen Wasserwirtschaft aus der Seele", so Reck weiter. Dass die 
Verantwortung für die Versorgung mit Trinkwasser, dem wichtigsten 
Lebensmittel, in kommunaler Hand bleibt, entspricht auch dem Willen 
der Bevölkerung. "Umfrageergebnisse belegen, dass mehr als 90 Prozent
der Bürgerinnen und Bürger für einen Fortbestand 
kommunalwirtschaftlicher Strukturen in der Wasserwirtschaft sind", 
erklärt Reck. abschließend.
   Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, 
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 236.000 Beschäftigten 
wurden 2009 Umsatzerlöse von rund 94 Milliarden Euro erwirtschaftet 
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen 
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der 
Strom-, 67,7 Prozent in der Erdgas-, 76,3 Prozent in der 
Trinkwasser-, 58,2 Prozent in der Wärmeversorgung und 12,8 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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