(ots) - Ungeachtet der anhaltenden Diskussionen 
in Deutschland und Europa hat die Pflanzenbiotechnologie ihren 
weltweiten Wachstumskurs auch im Jahr 2011 fortgesetzt. Das berichtet
die Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) auf Basis der 
aktuellen Zahlen des "International Service for the Acquisition of 
Agri-Biotech Applications" (ISAAA). Diese internationale 
nichtstaatliche Organisation bilanziert seit Jahren den Einsatz 
gentechnisch veränderter Pflanzen in den verschiedenen 
landwirtschaftlichen Regionen der Welt. Laut ISAAA ist ihre 
Anbaufläche im Jahr 2011 auf 160 Millionen Hektar gestiegen. Das 
entspricht einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um rund 8 Prozent. In 
29 Ländern weltweit setzten vergangenes Jahr 16,7 Millionen Bauern 
(2010: 15,4 Millionen) Saatgut für gentechnisch veränderte Pflanzen 
ein. Die größte Anbaufläche findet sich mit 69 Millionen Hektar in 
den USA. Den größten Zuwachs verzeichnete 2011 Brasilien, wo auf 
insgesamt 30,3 Millionen Hektar und damit der weltweit zweitgrößten 
Fläche gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut wurden.
   Seit der ersten kommerziellen Nutzung im Jahr 1996 hat sich die 
Pflanzenbiotechnologie weltweit zu einem wichtigen Bestandteil der 
Landwirtschaft entwickelt. Dr. Stefan Marcinowski, Vorsitzender der 
Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie (DIB), kommentiert: 
"Während viele Länder von den Vorteilen der Pflanzenbiotechnologie 
profitieren, verspielen Deutschland und Europa leider ihre Chancen." 
Laut den ISAAA-Zahlen stieg zwar die Anbaufläche mit gentechnisch 
verändertem Mais 2011 europaweit auf rund 114.490 Hektar. Dieses 
Wachstum fand aber nur in Spanien und Portugal statt, wo zumindest 
bei Mais Landwirte echte Wahlfreiheit für die Nutzung gentechnisch 
veränderter Nutzpflanzen haben. Für Deutschland und die Mehrheit der 
europäischen Staaten trifft das nicht zu. Marcinowski: "Politik und 
Gesellschaft müssen sich bewusst sein, welche Konsequenzen es hat, 
wenn High-Tech-Berufe abwandern, weil Emotionen anstelle von 
Wissenschaft Grundlage für Entscheidungen werden."
   Die DIB ist die Biotechnologievereinigung des Verbandes der 
Chemischen Industrie e.V. (VCI) und seiner Fachverbände.
   Service-Link zur vollständige ISAAA-Meldung: http://ots.de/HZnqT
Pressekontakt:
VCI-Pressestelle, Telefon: 069 2556-1496, E-Mail: presse(at)vci.de