(ots) - Vom Reich der Mitte nach Ravensburg: Viele
Spielzeughersteller machen es wie Ravensburger. Sie kehren China den
Rücken und verlagern Teile ihrer Produktion nach Europa. Das hat
triftige Gründe - und lässt sich nicht allein darauf schieben, dass
die Löhne der chinesischen Arbeiter steigen.
Wer im fernen Osten fertigen lässt, kann nicht so flexibel planen.
Bestellungen fürs Weihnachtsgeschäft müssen spätestens im August
raus, damit der Frachter aus Hongkong die Ladung noch pünktlich
liefert. Fabriken in Europa können kurzentschlossen auf Kundenwünsche
reagieren, etwa wenn sich Spielzeug unerwartet gut verkauft und
spontan Nachschub geordert werden muss.
Wer dagegen in Zentralchina produziert, muss auf gut Glück
bestellen und seine Ware in Lagern bunkern, was wiederum hohe Kosten
verursacht. Und dann gibt es noch die EU-Spielzeugrichtlinie: Sie
schreibt auf 400 Seiten vor, wie ein Spielzeug beschaffen sein muss.
Kein Hersteller will sich der Gefahr aussetzen, Plastikautos mit
giftigen Farben zu lackieren oder Teddys wegen bröckelnder Glasaugen
zurückzurufen.
Die Einhaltung des strengen Regelwerks lässt sich in Europa besser
kontrollieren als in China. Da viele Kunden mittlerweile sehr genau
darauf achten, woher Kinderspielzeug kommt, hat das Prädikat "Made in
Germany" also eine goldene Zukunft.
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