(ots) - Ein Kommentar von Gerhard Voogt:
Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) kann sich
vorstellen, dass die Brennelemente aus dem Forschungsreaktor in
Jülich bis auf Weiteres dort bleiben können. Bislang hatte die
Rheinländerin drauf beharrt, dass die Atomkugeln ins Zwischenlager
Ahaus transportiert werden, weil die Genehmigung für ihren Verbleib
in Jülich Mitte 2013 abläuft. Nun geht Schavan einen Schritt auf die
rot-grüne Landesregierung zu, die die Verlagerung kategorisch
ablehnt. Schavans Signal könnte der erste Schritt zu einer
vernünftigen Lösung sein. Die Entscheidung der Bundesregierung, ein
Endlager für den deutschen Atommüll festzulegen, hat für eine neue
Ausgangslage in der Frage von Atomtransporten gesorgt. Wenn ein
Endlager - wie von Experten erhofft - bis zum Jahr 2030 in Betrieb
gehen kann, ist es nicht sinnvoll, Atommüll vorher quer durchs Land
in ein Zwischenlager zu bringen. Das brisante Material müsste dann
von dort erneut auf die Reise gehen. Atommüll muss so sicher wie
möglich gelagert werden. Deswegen ist es unumgänglich, das bisherige
Lager in Jülich so schnell wie möglich für eine Übergangslösung zu
ertüchtigen. Das wird deutlich teurer sein als die Transportlösung.
Beim Umgang mit Atommüll darf Kostendruck jedoch keine
Handlungsmaxime sein.
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