(ots) - Es ist scheinbar nur ein kleiner Schritt, aber ein
brandgefährlicher. Die EU will ihre Anti-Piraten-Mission vor Somalia
auf den "Strandbereich" ausdehnen. Boote und Depots der Seeräuber
sollen aus der Luft aus beschossen werden. Briten und Franzosen
drängen bereits auf den Einsatz amphibischer Bodentruppen. In
kürzester Zeit wären europäische Soldaten in interne Machtkämpfe
verwickelt, unschuldige Zivilisten an Land und Geiseln an Bord
gekaperter Schiffe ihres Lebens nicht mehr sicher. Ohne Frage: Der
Kampf gegen die Piratenplage muss geführt werden. Doch der Weg, den
die EU einschlägt, ist falsch. Somalia braucht politische Stabilität.
Stattdessen leidet die Bevölkerung unter Interventionen - erst der
Äthiopier und nun der Kenianer. Wer profitiert, das sind Islamisten
und Piraten. Dass es anders geht, zeigt die autonome Republik
Somaliland im Norden, die ein erstaunlich gut funktionierendes
Staatsgebilde mit eigener Identität, Regierung und Armee aufgebaut
hat, doch international nicht anerkannt wird. Für Somalias Piraten
gibt es somalische Lösungen.
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