PresseKat - NRZ: Kommentar der Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung zur Frührente:

NRZ: Kommentar der Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung zur Frührente:

ID: 546543

(ots) - Die Deutschen flüchten in die Frührente. Immer
später zwar, dafür aber immer öfter. Jeder zweite Arbeitnehmer
verlässt seinen Arbeitsplatz inzwischen vor dem 65. Lebensjahr. Eine
dramatische Steigerung binnen zehn Jahren. Die Gründe dafür sind
ausgesprochen vielfältig. Während Gutverdiener gerne auf ein paar
Euro im Monat verzichten mögen und materielle Dinge im Lebensabend im
Austausch für mehr Freizeit hintanstellen, können sich weniger gut
betuchte Arbeitnehmer den vorzeitigen Ruhestand wegen der hohen
Abschläge in der Regel gar nicht leisten. Dass sie sich dennoch in
Scharen in Frührente verabschieden, hat mehr mit dem Druck der
Verhältnisse zu tun. Entweder versuchen Arbeitgeber, sie aus dem Job
zu drängen, weil Jüngere billiger und vielleicht belastbarer sind.
Oder aber die Beschäftigten streichen selbst vor der Zeit die Segel,
weil sie dem Druck einer verdichteten und zunehmend auf Effizienz
ausgerichteten Arbeitswelt nicht mehr standhalten. Auf Dauer ist das
natürlich keine Lösung. Nicht für die Beschäftigten, nicht für die
Arbeitgeber und auch nicht für die Volkswirtschaft. Die Arbeitgeber
sind auf ältere Beschäftigte genauso angewiesen wie jene auf eine
auskömmliche Rente. Und das Thema Fachkräftemangel ist in den
vergangenen Jahren hinreichend erörtert worden. Was also ist zu tun?
Offensichtlich haben Wirtschaft und Gesellschaft den jahrzehntelang
dominanten Jugendwahn trotz erster positiver Ansätze noch immer nicht
hinter sich gelassen. Nach wie vor hapert es an vernünftigen
Arbeitszeitmodellen, Gesundheitsvorsorge und anderem mehr in vielen
Betrieben, um die Voraussetzungen für ältere Beschäftigte zu
verbessern. Auf Dauer aber wird es sich niemand mehr leisten können,
so leichtfertig wie bisher auf das Wissen und Können der Älteren zu
verzichten. Hinzu kommt: Die "Rente mit 67" verschärft den Druck,




endlich die Älteren besser in die Arbeitswelt zu integrieren. Denn
ohne einen Abschied vom Jugendwahn wird die Rente mit 67 tatsächlich
das, was Kritiker ihr stets nachgesagt haben: eine verkappte
Rentenkürzung für die Massen.



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Datum: 28.12.2011 - 19:10 Uhr
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