(ots) - Ob die "Bufdis", wie die Bundesfreiwilligen
genannt werden, tatsächlich alle Lücken stopfen können, die der
Abschied von den Zivis ins soziale Netz gerissen hat, ist fraglich.
Eine Ausnahme stellt die Altenpflege dar. Nur wenige Freiwillige
trauen sich diese Aufgabe zu. Die extrem belastende Arbeit im Umgang
mit pflegebedürftigen Menschen kann aber ohnehin nicht dauerhaft über
Hilfskräfte sichergestellt werden. Hier haben die
Gesundheitspolitiker ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht. Es sind
die teils unwürdigen Arbeitsbedingungen und die sehr mäßige
Entlohnung, die Berufe in der Altenpflege so unattraktiv erscheinen
lassen. Dennoch darf Bundesfamilienministerin Kristina Schröder über
den "Bufdi"-Erfolg jubeln. Und ein wenig aus dem Schatten ihrer
Vorgängerin heraustreten. Die Idee, Menschen jeden Alters und jeder
Herkunft den Zugang zum Freiwilligendienst zu öffnen, ist
aufgegangen. Das soziale Engagement hat jetzt ein solides Fundament.
"Bufdi" als Auszeit aus einer verdichteten Arbeitswelt - es könnte
ein Trend werden. Vielleicht spricht sich bei den Schulabgängern
herum: Eine Reise nach Australien oder Neuseeland mag ein cooles
Abenteuer sein. Ein "Bufdi"-Jahr ist dagegen eine Expedition ins
eigene Land: Es kann dem Leben ganz unerwartete Horizonte eröffnen.
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