(ots) - Auf die Ergebnisse der nordrhein-westfälischen
Studie zum Einsatz von Antibiotika in der Hähnchenmast reagieren der
Deutsche Bauernverband (DBV) und der Zentralverband der Deutschen
Geflügelwirtschaft (ZDG) mit einem eigenen Monitoring-Programm zur
bundesweiten Auswertung von Antibiotikagaben. Aus der von
Landesagrarminister Johannes Remmel in Auftrag gegebenen Studie war
vorab bekannt geworden, dass in 83 Prozent der untersuchten
Mastdurchgänge Antibiotika zur Behandlung von Krankheiten zum Einsatz
kamen. "Wir nehmen diese Ergebnisse sehr ernst", sagen
DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born und ZDG-Geschäftsführer Dr.
Thomas Janning übereinstimmend. "Aus unserer Verantwortung für die
Tiere heraus ist unser Ziel klar: Wir wollen Krankheiten beim Tier
vermeiden und so den Antibiotikaeinsatz deutlich reduzieren." Um dies
realisieren zu können, soll in enger Abstimmung mit der
Tierärzteschaft ein Monitoring-Programm innerhalb des QS-Systems
geschaffen werden, auf dessen Grundlage der im EU-Vergleich ohnehin
niedrige Antibiotika-Einsatz weiter minimiert werden soll.
Die deutschen Geflügelhalter bemühten sich kontinuierlich, durch
ein verbessertes Tierhaltungsmanagement Krankheiten zu verhindern und
so den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren, betont Dr. Thomas
Janning: "Der Tierschutz gebietet es jedoch, erkrankte Tiere zu
behandeln." DBV und ZDG weisen darauf hin, dass trotz der ermittelten
Antibiotikagaben Geflügelfleisch bedenkenlos verzehrt werden kann. So
wird jeder Bestand vor der Schlachtung durch einen Tierarzt
kontrolliert, zwischen der letzten Antibiotikagabe und der
Schlachtung sind gesetzlich definierte Wartezeiten einzuhalten. Die
Unbedenklichkeit deutscher Geflügelprodukte wird auch durch die
Ergebnisse des jährlichen Nationalen Rückstandskontrollplans des
Bundesamtes für Risikobewertung (BfR) bestätigt. Daher sollte die
Auseinandersetzung mit den Erkenntnissen über den Antibiotika-Einsatz
beim Hähnchen auch nicht im Zusammenhang mit dem Thema
Antibiotikaresistenzen missbraucht werden, fordern DBV und ZDG.
"Die Ergebnisse der Studie machen einmal mehr deutlich, dass eine
verlässliche Auswertung vorhandener Daten bisher nicht möglich ist -
das muss nun unverzüglich angegangen werden", fordert
DBV-Generalsekretär Dr. Born. Die Wirtschaft ergreift daher die
Initiative und hat die Etablierung eines eigenen Monitoringsystems
für Antibiotikagaben in der Geflügelaufzucht in die Wege geleitet.
Eine Meldepflicht besteht ohnehin schon: DBV und ZDG machen deutlich,
dass bereits seit zehn Jahren alle tierhaltenden Betriebe in
Deutschland verpflichtet sind, jeden Einsatz von Tierarzneimitteln zu
dokumentieren. Zudem müssen die Betriebsleiter den Amtsveterinären
jederzeit Einsicht in diese Unterlagen geben. Darüber hinausgehend
soll das von der Geflügelwirtschaft initiierte QS-Monitoring eine
verlässliche bundesweite Auswertung als Grundlage für eine
Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes liefern: So hat sich die
deutsche Geflügelwirtschaft auf die Zielvereinbarung verständigt,
durch Verbesserungen im Tierhaltungsmanagement den
Antibiotika-Einsatz in den kommenden fünf Jahren um 30 Prozent zu
verringern.
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