(ots) - In Griechenland, hieß es, gehe alles drunter und
drüber. Sie wüssten dort nicht, wer Steuern zahlt und warum nur so
wenig. Längst Verstorbenen würde man verlässlich die Rente
überweisen, und Buchhaltung sei ohnehin etwas, für das es keine
griechische Vokabel gibt. Das mag ja alles richtig und mit Recht zu
beklagen sein, aber wer auf einmal 55 Milliarden Euro in seinen
Büchern entdeckt, nur so, weil etwas falsch verbucht wurde, der
sollte sich mit Spott für andere zurückhalten. Ausgerechnet einer
deutschen Bank, einer verstaatlichten zumal, kommen 55 Milliarden
Euro abhanden, ohne dass es zunächst auffällt. Aber es war ja auch
die staatliche KfW-Bank, die 2008 den US-Pleitiers von Lehman
Brothers kurz vor deren Insolvenz noch 300 Millionen Euro überwiesen
hat. Griechenland, so scheint's, ist überall. Hochnotpeinlich aber
ist für Finanzminister Wolfgang Schäuble, dass der Fehler erst
stillschweigend behoben wurde und jetzt doch noch ans Licht kam. Was,
könnte man fragen, ist da noch alles unter den Teppich gekehrt
worden?
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