(ots) - Wolfgang Bosbach konnte es nicht mit seinem
Gewissen vereinbaren, der Erweiterung des Euro-Rettungsschirms EFSF
zuzustimmen. Wie unerbittlich Partei-"Freunde" dem 59-Jährigen vor
dem Showdown im Bundestag die Daumenschrauben angezogen haben, zeigte
gestern Bosbachs Überlegung, seine Abgeordnetenlaufbahn 2013 zu
beenden. Zu enttäuschend seien die Erfahrungen gewesen. Die Mehrheit
der Deutschen kann die Zweifel des sonst wackeren CDU-Repräsentanten
nachvollziehen, und auch seinen Frust über das Mobbing durch
Koalitionsabgeordnete. Etliche von ihnen sagten wohl nur aus Sorge um
ihr Mandat Ja zum EFSF. CSU-Chef Horst Seehofer steigerte die
Demütigung Bosbachs womöglich noch durch seine Mahnung an Kanzlerin
Angela Merkel, sie möge behutsam mit Kritikern umgehen. Dabei
plädiert der Bayer vorausschauend in eigener Sache. Die europäische
Kuh ist ja längst nicht vom Eis, und die CSU kündigt jetzt schon ihr
Nein zu mehr deutschem Geld für die Euro-Rettung an. Die FDP-Basis
probt auch den Aufstand. Bosbachs Minderheit ist bald nicht mehr so
klein.
Barbara Wimmer
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