(ots) - Der ZDFkultur-Filmabend am Dienstag, 4. Oktober
2011, widmet sich unter dem Motto "Schein und Sein von
Inszenierungen" dem Theater. Um 20.15 Uhr ist der fingierte
Dokumentarfilm "Ensemble" von Eva Könnemann in Erstausstrahlung zu
sehen, der den konfliktreichen Entstehungsprozess einer
Theaterinszenierung begleitet. Eine eigens für den Film gecastete
Truppe verbringt in "Ensemble" sechs Wochen in der Blackbox eines
Theaters, um an Büchners Revolutionsdrama "Dantons Tod" zu arbeiten.
Die Elemente dieser filmischen Versuchsanordnung sind ein
antiautoritärer Performance-Regisseur, ein abwesender Musiker, eine
Bühnenbildnerin, die alles in eine Baustelle verwandelt, sowie fünf
in ihrer Berufsauffassung sehr unterschiedliche Schauspieler sowie
ein Tänzer, der zufällig auf halber Strecke hinzustößt. Die
Rahmenbedingungen ihrer Begegnung sind fiktiv, der angesetzte
Premierentermin vor einem zahlenden Theaterpublikum jedoch ist echt
und unausweichlich.
Auch der anschließende Beitrag huldigt ab 21.40 Uhr mit Orson
Welles eigenwilliger Filmadaption "Macbeth - der Königsmörder" einem
Theaterklassiker. Shakespeares Drama wurde von Welles unter
spartanischen Produktionsbedingungen meisterhaft realisiert. Trotz
der begrenzten Mittel gelang es ihm, mit Hilfe merkwürdiger Kostüme
und bizarrer, zum Teil aus Pappkartons zusammengebauter Kulissen, die
Bildhaftigkeit der Shakespeareschen Sprache herauszuarbeiten. Um
23.05 Uhr schließlich begleitet der Dokumentarfilm "Flying in Time"
die 17-jährige Kunststudentin Thandi aus Johannesburg, die an einem
Theaterstück über ihr eigenes Leben arbeitet. Thandis Vater wurde vor
einigen Jahren auf offener Straße erschossen. Ihre Familie weicht
diesem Thema bis heute aus. Nun konfrontiert Thandi ihre Angehörigen
zum ersten Mal mit ihrer Perspektive der Geschichte und lädt sie zur
Premiere ein.
Jeden Dienstagabend spielt ZDFkultur mit der Vielfalt des Kinos:
Zeit für ein assoziatives Sampling quer durch alle Spielarten des
Films - mit Dokumentar-, Spiel- und Kurzfilmen. So entstehen neue,
überraschende Verbindungen zwischen den einzelnen Filmen, manchmal
provozierend Widersprüchliches inklusive.
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