(ots) - Die Herausforderung ist groß: In naher Zukunft
müssen sieben Milliarden Menschen mit Nahrung versorgt werden.
Gleichzeitig bedeutet ein verbesserter Lebensstandard der
Entwicklungs- und Schwellenländer einen höheren Fleischkonsum sowie
einen größeren Bedarf an Energie und energieintensiven Produkten.
"Eine wachsende Weltbevölkerung mit Lebensgewohnheiten und
Bedürfnissen, die nicht allein den Industrienationen vorbehalten
bleiben dürfen, schürt die Angst und den Protektionismus, wer Anrecht
auf die Verwendung von agrarischen Rohstoffen hat", sagt Wilhelm F.
Thywissen, Vorsitzender von OVID - Verband der ölsaatenverarbeitenden
Industrie in Deutschland, im Vorfeld des Ölsaatenhandelstages, der
diese Woche auf der Burg Warberg stattfindet. Freier Handel ohne
handelspolitische Eingriffe wie Exportsubventionen oder Aus- und
Einfuhrbeschränkungen ist eine Voraussetzung für das Funktionieren
der Märkte und damit auch eine Chance für Entwicklungs- und
Schwellenländer, an den Märkten teilzuhaben - selbstredend
unterstützt durch Entwicklungspolitik und handelspolitische
Zugeständnisse. "Gleichzeitig ist die vielseitige
Verwendungsmöglichkeit von Agrarrohstoffen prinzipiell positiv:
Absatzmöglichkeiten für agrarische Rohstoffe über die Ernährung
hinaus, d.h. im chemischen, technischen und energetischen Bereich,
können den Markt stabilisieren und die Rohstoffpreise nach unten und
oben abfedern", erklärt Thywissen. "Ein gutes Beispiel sind Ölsaaten.
Pflanzliche Öle und Fette sind ein zentraler Baustein der weltweiten
Ernährung, gleichzeitig können sie aber auch als Bioenergie, bei der
Kunststoffherstellung sowie für technische Öle und Schmierfette
eingesetzt werden."
Warenterminbörsen sind ein traditionelles und bewährtes Instrument
des freien Handels. Sie müssen jedoch transparent und nach
anerkannten Spielregeln funktionieren. "Die Diskussion um eine
Beschränkung und Gängelung der Märkte hingegen hilft nicht weiter",
so Thywissen. Transparenz sei wichtig, um eine Manipulation der
Warenterminmärkte zu verhindern. Daran hätten gerade traditionelle
Marktteilnehmer ein vitales Eigeninteresse. Dazu gehörten aber auch
ausreichend Liquidität und damit Finanzinvestoren. "Es muss um eine
Anpassung einzelner Warenterminmärkte gehen, um sie wieder mit dem
physischen Handel in Einklang zu bringen, und nicht darum, den Handel
an Agrarbörsen generell zu beschränken", erklärt Thywissen.
OVID ist Kooperationspartner des Ölsaatenhandelstages, der am 27.
und 28. September 2011 auf der Burg Warberg stattfindet und in diesem
Jahr das Thema Agrarmärkte in den Mittelpunkt stellt.
www.burg-warberg.de
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OVID
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