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Honig bleibt im Handel / Honig-Verband erwartet nur begrenzte Einschränkungen in Folge der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes

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(ots) - Die deutschen Verbraucher werden weiterhin aus
einem breiten Sortiment heimischer und internationaler Honig-Sorten
wählen können. Darauf weist der Honig-Verband e.V. hin. Bei vielen
Verbrauchern ist nach der gestrigen Veröffentlichung des EuGH-Urteils
der Eindruck entstanden, Honig werde nunmehr in großem Umfang aus den
Regalen des Handels genommen. "Diese Sorge ist unbegründet", sagt die
Geschäftsführerin des Verbandes, Dr. Katrin Langner.

Nur Honig mit Spuren von genveränderten Pflanzen, für die es in
der EU keine Zulassung als Lebensmittel gibt, ist nach dem gestern
veröffentlichten Urteil des EuGH nicht mehr verkehrsfähig.

Honig, der Pollen aus als Lebensmittel zugelassenen Pflanzen
enthält, ist weiterhin verkehrsfähig.

Für ihn besteht eine Kennzeichnungspflicht, sofern dieser
Pollengehalt 0,9 Prozent am gesamten Pollenanteil überschreitet.

"Von der neuen Gesetzgebung sind wenn überhaupt nur sehr wenige
der in Deutschland erhältlichen einheimischen und importierten
Honige betroffen", so Dr. Katrin Langner. Dies bestätigen auch
Analysen wissenschaftlicher Labore. "Pollen von in Europa nicht als
Lebensmittel zugelassenen GV-Pflanzen konnten wir nur in
Ausnahmefällen nachweisen, beispielsweise bei Rapshonig aus Kanada",
so Dr. Kurt-Peter Raezke, Leiter der Lebensmittelanalytik bei
Intertek Food Services.

Auch nach Einschätzung von Dr. Cord Lüllmann, Leiter des
Lebensmittellabors QSI Quality Services International, werden die
Auswirkungen der neuen Rechtsprechung überschaubar bleiben:
"Erfahrungsgemäß erreicht der Anteil von Pollen aus zugelassenen
GV-Pflanzen im Honig-Sediment in den seltensten Fällen 0,9 Prozent,
da diese Pflanzen für die Bienen keine attraktiven Nahrungsquellen
darstellen", so der Wissenschaftler.

Honig enthält maximal 0,1 Prozent Pollen. "Bei einem 500




Gramm-Glas liegt der Schwellenwert also bei 0,0045 g genverändertem
Pollen, der ohne Kennzeichnung enthalten sein kann. Die Mehrheit der
von uns in der Vergangenheit geprüften Import-Honige erreichen nicht
einmal annähernd diese Menge", so Dr. Cord Lüllmann. "Allein über die
Atemluft nimmt der Mensch je nach Umgebung und Jahreszeit unter
Umständen mehr Pollen - möglicherweise also auch GVO-Pollen - auf."

Für die hohe Sensibilität der deutschen Verbraucher gegenüber dem
Einsatz grüner Gentechnik zeigt der Honig-Verband Verständnis. "Es
wäre auch im Sinne unserer Mitglieder, den Verbrauchern garantiert
GVO-freien Honig anbieten zu können", so Dr. Katrin Langner. Dass
Lebensmittel wie Honig ganz frei sind von Spuren genveränderter
Organismen, ist allerdings - da sind sich Wissenschaft, Imker und
Handel einig - in der heutigen Zeit nicht mehr zu gewährleisten.
Diese Spuren werden aber nicht bewusst zugesetzt. Im Gegenteil: Mit
dem Bienenflug und dem Wind, der den Pollen sogar bis in den Honigtau
und Nektar tragen kann, sind ganz natürliche Vorgänge dafür
verantwortlich. Diese lassen sich nicht reglementieren oder
kontrollieren.

Ein gesundheitliches Risiko geht indes von dem Verzehr dieser
Honige nicht aus. Dazu der Gentechnik-Experte Prof. Dr. Klaus-Dieter
Jany, der langjährig Leiter des Molekularbiologischen Zentrums an der
Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel war und heute
u.a. für die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)
tätig ist: "Lebensmittel, die in der EU zugelassene genveränderte
Organismen enthalten, können ohne Vorbehalt verzehrt werden. Dies
gilt insbesondere auch für Honig, der seit Jahrhunderten unseren
Speiseplan als wertvolles und gesundes Nahrungsmittel bereichert."



Pressekontakt:
Hinweis für die Redaktionen:
Die genannten Experten stehen Ihnen für weitere Informationen und
Interviews zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich bei Interesse direkt
an:

Dr. Katrin Langner
Geschäftsführerin Honig-Verband e.V.
Große Bäckerstraße 4
20095 Hamburg
Telefon +49 (0) 40 374 71 90
Mobil 0173 60 20 569
k.langner(at)waren-verein.de

Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany
CEF-Panel, European Food Safety Authority (EFSA)
Telefon +49 (0) 72 47 - 89 611
Mobil 0171 42 32 957
Kd.jany(at)t-online.de


Dr. Kurt-Peter Raezke
Intertek Food Services GmbH
Telefon +49 (0) 421 65 727 202
kurt-peter.raezke(at)intertek.com

Dr. Cord Lüllmann
QSI Quality Services International GmbH
Telefon +49 (0) 421 59 47 70
info(at)qsi-q3.de


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