(ots) - Öko-Energie allein reicht nicht
Es geht ohne Kernkraft - zumindest bei der Kraftwerksreserve, die
dafür sorgen soll, dass die Stromversorgung an kalten Winterabenden
nicht zusammenbricht. Das werden viele Bürger begrüßen. Wobei schon
die Idee der Politik merkwürdig klang, ein Atomkraftwerk als
"Kaltreserve" vorzuhalten. Dagegen sprach schon die Technik: Es lässt
sich nicht kurzfristig anwerfen. Daher lag von vornherein der
Verdacht nahe, dass die Bundesnetzagentur hauptsächlich ein
Druckmittel brauchte, um für den Notfall alte Kohle- und
Gaskraftwerke reaktivieren zu können, obwohl sie ziemliche
Dreckschleudern sind. Bei der baden-württembergischen Landesregierung
funktionierte das auch hervorragend: Für Grün-Rot war das Mannheimer
Kohlekraftwerk eindeutig das kleinere Übel gegenüber dem
Kernkraftwerk Philippsburg 1. Dass es ohne Drohpotenzial nicht geht,
ist letztlich ein Armutszeugnis. Gerade beim Strom feiert das
Sankt-Florians-Prinzip bundesweit fröhliche Urstände: Er muss sicher
aus der Steckdose kommen. Doch wie er produziert wird, ist egal -
Hauptsache nicht vor der eigenen Haustür, ob aus Kohle oder Gas. So
wird weder der Industriestandort noch der Wohnkomfort zu sichern
sein. Daher sind gerade die gefragt, die den schnellen Atomausstieg
am lautesten beklatscht haben: Sie müssen für neue Kraftwerke sorgen.
Alternative Energien allein werden auf absehbare Zeit nicht reichen.
Wer anderes behauptet, belügt sich selbst.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218