(ots) - Der Leiter der Stasi-Opfer-Gedenkstätte 
Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, sieht sich durch die 
Stasi-Tätigkeit des ehemaligen RAF-Anwalts Horst Mahler bestätigt. 
"Mich wundert das nicht, weil es zahlreiche Verbindungen der Stasi 
zur APO gab", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen 
Zeitung" (Montag-Ausgabe). "Das wird von den damaligen Akteuren bis 
heute oft verdrängt." Mahler habe damals eine "sehr, sehr wichtige 
Rolle gespielt. Er war neben Rudi Dutschke die wichtigste Figur in 
Berlin. Wenn sich der Bericht über seine Stasi-Tätigkeit bestätigt, 
dann erscheint die Geschichte der Studentenbewegung in einem ganz 
anderen Licht." Die Staatssicherheit habe die Außerparlamentarische 
Opposition logistisch unterstützt, etwa bei der Kampagne gegen die 
Springer-Presse, erläuterte Knabe. Und sie haben in ihr Inoffizielle 
Mitarbeiter geführt, so den Berliner Landessekretär des 
Sozialistischen Deutschen Studenten-Bundes (SDS), Klaus Barthel, und 
das SDS-Bundesvorstandsmitglied Peter Heilmann. SED und SDS hätten 
mit dem Marxismus eine gemeinsame ideologische Basis gehabt. Zudem 
habe die DDR-Führung stets nach dem Motto gehandelt: "Der Feind 
meines Feindes ist mein Freund." Der grüne Bundestagsabgeordnete 
Christian Ströbele, der mit Mahler Ende der sechziger Jahre als 
Anwalt zusammen gearbeitet hat, erklärte der "Mitteldeutschen 
Zeitung" hingegen: "Ich habe die Meldung mit Erschrecken zur Kenntnis
genommen. Und ich kann nicht glauben, dass da was dran ist. Denn ich 
habe dafür nicht den geringsten Anhaltspunkt aus der damaligen 
Zusammenarbeit. Ganz im Gegenteil, die gesamte politische Haltung und
das ungeheure Engagement Horst Mahlers bei der Verteidigung von 
Studenten und anderen APO-Angehörigen spricht dafür, dass das nicht 
stimmt."
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