(ots) - Die Nachwuchssorgen bei den Freiwilligen Feuerwehren
werden immer größer. Grund sind massive finanzielle Probleme des
Landesfeuerwehr-Verbandes, die sich direkt auf die Nachwuchsarbeit
auswirken. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche
Zeitung (Sonnabend-Ausgabe). "Es ist absehbar, dass die
Jugendfeuerwehren nach 19 Jahren vor dem Aus stehen und sich die
Probleme damit zuspitzen", sagte der Vorsitzende des
Landesjugendrings, Rolf Hanselmann. Der Ring ist die Dachorganisation
der Jugendfeuerwehren. Diese haben 10.000 Mitglieder in rund 1.000
Feuerwehren.
Auslöser sind seit Monaten anhaltenden Querelen im
Landesfeuerwehrverband. Nach einem Wechsel an der Spitze des
Vorstandes im Frühjahr hatte der neue Vorsitzende René Grunwald nach
wenigen Wochen sein Amt aufgegeben. Er begründete dies gegenüber dem
Innenministerium mit offenbar fingierten Rechnungen. Diese sollen vor
seiner Amtszeit vom Verband bei der Abrechnung von Fördermitteln dem
Innenministerium vorgelegt worden. Innenminister Holger Stahlknecht
(CDU) bestätigte gestern gegenüber der MZ, dass sich der Verdacht
manipulierter Rechnungen bestätigt habe: "Wir haben darauf hin die
Fördermittel für das Jahr 2010 zurückgefordert und die Auszahlung des
Geldes für dieses Jahr gestoppt." Stahlknecht zufolge geht es um rund
43.000 Euro.
Der Auszahlungsstopp hat zur Folge, dass der Verband das
Bildungszentrum der Jugendfeuerwehr nicht mehr betreiben kann. Dort
werden die Jugendwarte ausgebildet. Stahlknecht räumte ein, dass die
Gefahr bestehe, dass die Jugendarbeit insgesamt in Gefahr gerate.
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Hartmut Augustin
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