(ots) - Dem Dauerbrenner Stuttgart 21 geht die Luft
nicht aus. Die Bahn hat zugestimmt, den Stresstest zum Teil zu
wiederholen. Offenbar soll dem Tiefbahnhof in Stuttgart zu einer
Präzision verholfen werden, die Zugverspätungen ausschließt. Das wäre
in Deutschland dann einmalig. Doch auch das wird wohl nichts nützen,
denn die Gegner des Tiefbahnhofs lassen sich nicht überzeugen. Trotz
neun Schlichtungsrunden und unzähliger Veranstaltungen ist die Frage
von Stuttgart 21 zu einer Art Glaubenskrieg ausgeartet. Argumente
zählen da nur untergeordnet. So haben sich etwa beide Seiten am Ende
der Schlichtung auf den Stresstest verständigt. Dass die
Belastungs-Simulation im Großen und Ganzen positiv für das Projekt
ausfiel und nur noch Kleinigkeiten beanstandet werden, war für die
Bahnhofsgegner sofort Anlass, den Stresstest abzulehnen und einen
neuen zu fordern. Die Grünen haben hier eine unrühmliche Rolle
gespielt, frei nach dem Motto "Demokratische Absprachen sind nur dann
gut, wenn sie mich inhaltlich bestätigen". Unter der
Unversöhnlichkeit der Standpunkte leidet Heiner Geißler. Seine
Schlichtung hat keinen Frieden gebracht. Nun hat er einen
salomonischen Vorschlag gemacht. Ihm schwebt ein Kompromiss aus Tief-
und Kopfbahnhof vor. Ob er damit zur Versöhnung beiträgt, ist
fraglich. Aber Geißler verdient zweifellos Respekt: Niemand kann
sagen, dass er nicht alles Menschenmögliche versucht hat.
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