(ots) - Handeln tut not
Kein Zweifel: Es gibt Auswüchse im Agrarbereich, die nicht mehr
vertretbar sind. In manchen Regionen ballen sich mittlerweile
Mastanlagen in einer solchen Dichte und Größenordnung, dass von
gesunder bäuerlicher Struktur keine Rede mehr sein kann. Da tut
Handeln not.
Spätestens seit dem spektakulären "Notruf" des emsländischen
Landrats Bröring mit höchst unkonventionellen Maßnahmen zur Abwehr
neuer Tierfabriken ist richtig Bewegung in das Thema gekommen. Wer
hätte vor einem Jahr noch gedacht, dass nun sogar der
niedersächsische Agrarminister eine Bundesratsinitiative startet, um
zumindest in überlasteten Problemgebieten die Ansiedlung
großgewerblicher Stallanlagen zu bremsen?
Der differenzierte Ansatz von Lindemann bietet - anders als so
mancher radikale Vorschlag - durchaus eine Chance auf Realisierung.
Er erlaubt Eingriffe dort, wo weitere Belastungen gerade durch
überdimensionierte Projekte unzumutbar sind, aber er lässt auch Raum
für die weitere Entwicklung der Tierhaltung. Dafür sollte sich im
Bundestag und Bundesrat eine Mehrheit finden lassen.
Aber bis dahin dürfte es noch heftige Diskussionen geben. Grüne
und andere möchten am liebsten jedem neuen Maststall einen Riegel
vorschieben; Hardliner im Agrarbereich werden hingegen darauf pochen,
weiter ungezügelt investieren zu können. Am schlimmsten wäre am Ende,
wenn gar keine Regelung zustande käme.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207