(ots) - Von Christian Altmeier
Auch wenn mancher in der Bundeswehr das Ende der Wehrpflicht
bedauern mag: Es gab längst keine überzeugenden Argumente mehr für
den Wehrdienst. Der Personalbedarf der Armee ging kontinuierlich
zurück, zugleich konnten die Rekruten kaum noch sinnvoll beschäftigt
werden. Daher existierte die Wehrgerechtigkeit allenfalls noch auf
dem Papier. Die Art und Weise jedoch, wie der Übergang zur
Freiwilligenarmee von der Politik übers Knie gebrochen wurde, könnte
der Truppe in Zukunft erhebliche Probleme bereiten. Der sogenannte
"freiwillige Wehrdienst" ist eine aus der Not geborene Idee, für die
es noch immer kein abschließendes Konzept gibt. Vor allem aber dürfte
sich auf diesem Wege kaum das qualifizierte Personal gewinnen lassen,
dass die Bundeswehr in ihren internationalen Kriseneinsätzen
benötigt. Die Truppe, die bislang noch in der Mitte der Gesellschaft
verankert ist, könnte ihr Personal künftig zunehmend von deren
Rändern rekrutieren müssen. Aber nicht nur die Bundeswehr ist
betroffen. Auch die Zivildienstleistenden müssen ersetzt werden. Und
auch hier fehlt ein schlüssiges Konzept. Die Augen zumachen und fest
die Daumen drücken, dass die Freiwilligen von alleine kommen, wird
nicht reichen.
Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0