(ots) - Es sind noch viele Hürden zu überspringen, bis die
griechische Krise und mit ihr auch die Bedrohung des Euro-Verbundes
überwunden ist. Das Athener Parlament hat mit der Zustimmung zum
Sparprogramm den Anfang gemacht, ohne den gar nichts mehr gegangen
wäre. Jetzt signalisieren auch die Banken, dass sie wissen, was die
Stunde geschlagen hat: Ohne ihren Beitrag ist eine Befriedung nicht
möglich. Die Schuldenkrise ist mit Ökonomie allein nicht zu fassen.
Sie berührt zutiefst politische und auch moralische Kategorien. Denen
können sich die privaten Kreditgeber nicht entziehen, ohne
gesellschaftlichen und staatlichen Zusammenhalt zu beschädigen. Im
Gegensatz zur Finanzkrise trifft die Banken bei der europäischen
Schuldenkrise keine echte Schuld. Sie sind entgegen landläufiger
Meinung keine Profiteure, sondern Leidtragende. Und doch können sich
die Finanzkonzerne unmöglich aus der verlustreichen Krisenbewältigung
heraushalten. Banken, auch private Banken, sind immer mehr als nur
Unternehmen. Deswegen müssen sie notfalls gerettet werden, Kaufhäuser
oder Autobauer aber nicht. Umgekehrt gilt dies allerdings auch. Wenn
Staaten über ihre Verhältnisse gelebt haben und die Steuerzahler
anderer Länder dafür einspringen, muss die Finanzwelt Flagge zeigen.
Eigentum verpflichtet, Bank verpflichtet noch mehr. Deutsche
Bank-Chef Josef Ackermann weiß das und handelt danach. Eine weitere
Hürde ist genommen.
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