(ots) - "Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt,
dass das essentielle Thema "Wasser" eine neue Stellung innerhalb der 
europäischen Politik erhalten soll, und dass die amtierende 
ungarische Ratspräsidentschaft Wasser zu einer ihrer Prioritäten 
erkoren hat", erklärt Hans-Joachim Reck, VKU-Hauptgeschäftsführer, 
anlässlich der heutigen Erklärung des EU-Umweltministerrates zum 
Schutz der Wasserressourcen und einer integrierten nachhaltigen 
Wasserbewirtschaftung in der Europäischen Union (EU). Die Verzahnung 
der wichtigsten wasserpolitischen Bereiche 
(EG-Wasserrahmenrichtlinie, Strategie zu Wasserknappheit und Dürre 
sowie Anpassung an den Klimawandel) zu einer einheitlichen 
Wasser-Strategie "Blueprint to safeguard Europe's Water Resources" 
ist aus Sicht des VKU ein wichtiger Schritt im Hinblick auf eine 
kohärente europäische Wasserpolitik. Es ist insbesondere zu begrüßen,
dass alle anderen Politikbereiche in Zukunft auf ihre 
wasserwirtschaftlichen Auswirkungen geprüft werden sollen. Gerade die
vermehrten Anstrengungen und Maßnahmen für den Klimaschutz dürfen 
nicht zu Lasten der Wasserressourcen - insbesondere des 
Gewässerschutzes - gehen.
   Der VKU begrüßt weiterhin, dass der Ministerrat die 
unterschiedlichen Rahmenbedingungen in Europa anerkennt und flexible 
Lösungen als notwendig erachtet. Der Ministerrat hat damit einen 
wesentlichen Kritikpunkt des VKU aufgegriffen. "Ein differenziertes 
Vorgehen ist aufgrund der unterschiedlichen Bedingungen innerhalb der
Europäischen Union absolut notwendig. Der VKU hat der EU-Kommission 
deshalb ein mehrstufiges Vorgehen vorgeschlagen, dass seinen 
Ausgangspunkt in wasserkritischen Regionen hat. Dieses 
regionalorientierte Vorgehen setzt dort an, wo bereits heute ein 
erhebliches bilanzielles Ungleichgewicht besteht", erklärt Reck. 
Anstrengungen sollten dort unternommen werden, wo tatsächlich 
Wassermangel vorherrscht. Deutschland gehört in Europa zu den 
wasserreichen Ländern mit einer eindeutigen positiven Wasserbilanz. 
Die öffentliche Trinkwasserversorgung nutzt gerade einmal drei 
Prozent der rund 182 Milliarden Kubikmeter Wasser, die pro Jahr in 
Deutschland zur Verfügung stehen. Der VKU begrüßt in diesem 
Zusammenhang, dass die EU-Kommission die bestehenden 
Bewertungsinstrumente überprüfen und anpassen will. Die derzeitigen 
von der Europäischen Kommission und Eurostat verwendeten Instrumente 
wie der Wasserverbrauchsindex (WEI) sind für eine Bewertung der 
realen Situation ungeeignet.
   Der VKU warnt weiterhin vor der Einführung verpflichtender 
Standards für wasserführende Geräte und Armaturen, wie beispielsweise
Duschköpfe, ohne die ökonomischen Folgen von "Wassersparmaßnahmen" 
für bestehende Wasser- und Abwasserinfrastrukturen zu 
berücksichtigen. "Wir haben in Deutschland die Grenzen des 
"Wassersparens" erreicht", warnt Reck. "Schon heute kämpfen unsere 
kommunalen Wasserversorger und Abwasserentsorger mit zu geringen 
Durchflussmengen. Ein weiteres Drehen an der Verbrauchsschraube würde
die Kosten für die Netzinfrastruktur unnötigerweise in die Höhe 
treiben."
   Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.400 
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, 
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 240.000 Beschäftigten 
wurden 2008 Umsatzerlöse von rund 92 Milliarden Euro erwirtschaftet 
und etwa 8,8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der 
Strom-, 51,4 Prozent in der Erdgas-, 77,5 Prozent in der 
Trinkwasser-, 53,6 Prozent in der Wärmeversorgung und 11,8 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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