(ots) - Noch viel zu tun
So schön kann Regieren sein. Der Arbeitsmarkt sei topfit, jubelt
Ursula von der Leyen, nachdem die Zahl der Arbeitslosen wieder unter
die Marke von drei Millionen gesunken ist. Keine Frage: Es besteht
durchaus Grund zur Freude. Doch so makellos, wie die Regierung es uns
weismachen will, ist die Lage nicht.
Schließlich spiegelt die Statistik den Arbeitsmarkt nicht
umfassend wider. Aussagekräftiger ist der Wert der
Unterbeschäftigung. Dieser berücksichtigt neben den als erwerbslos
ausgewiesenen Menschen auch alle, die in Arbeitsmaßnahmen wie
Ein-Euro-Jobs und Weiterbildungsprogrammen untergebracht sind.
Gezählt werden ferner Kranke, Selbstständige und Arbeitslose über 58
Jahre, die seit mehr als einem Jahr keinen Job mehr angeboten
bekommen haben. Summa summarum macht das im Mai 4,2 Millionen
Menschen ohne festen Job. Und es zeigt sich: Selbst der
Wirtschaftsboom kann nicht überdecken, dass noch viel zu tun bleibt.
So gibt es nach wie vor massive strukturelle Probleme: Eine hohe
Schulabbrecherquote und ein sich verschärfender Fachkräftemangel sind
hier zu nennen. Auch klagen viele Menschen über Hungerlöhne und
prekäre Jobs, von denen man nicht leben kann. Von einem kerngesunden
Arbeitsmarkt ist Deutschland mithin noch weit entfernt.
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