(ots) - Für knapp zwei Stunden ließ sich die burmesische 
Oppositionsführerin und Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi am 10. 
Mai 2011 telefonisch zuschalten, um den Studierenden der Hertie 
School of Governance in Berlin die politische Situation in ihrer 
Heimat zu schildern und mit ihnen zu diskutieren.
   Der erhoffte Wandel nach den jüngsten Wahlen sei bislang 
ausgeblieben, so Aung San Suu Kyi. Sie forderte die Freilassung der 
politischen Gefangenen, eine unabhängige Justiz sowie 
Partizipationsmöglichkeiten für alle Bürger als Grundvoraussetzungen 
für einen wirklichen Veränderungsprozess in Burma.
   Trotz der weiterhin vorherrschenden Angst vor Repressionen steige 
insbesondere bei der burmesischen Jugend die Bereitschaft, sich zu 
engagieren und Rechte einzufordern. Aus Sicht der Oppositionsführerin
müssen vor allem die bislang mangelhaften Bildungsmöglichkeiten 
ausgebaut und die Zivilgesellschaft gestärkt werden, um diesen 
Prozess zu fördern. Hier könne das Ausland helfen. Die internationale
Gemeinschaft müsse sich endlich zu einer geschlossenen Haltung in der
Burma-Frage durchringen, forderte Aung San Suu Kyi.
   Seit der Aufhebung ihres Hausarrests am 13. November 2010 strebt 
die Nobelpreisträgerin danach, wieder internationale Kontakte 
aufzunehmen und dabei insbesondere mit der jungen Generation ins 
Gespräch zu kommen. Ihr Angebot, eine Diskussion mit den 
internationalen Studierenden der Hertie School of Governance zu 
führen, erreichte die Hochschule vor wenigen Wochen. Um das 
persönliche Risiko für sie selbst und ihre Helfer möglichst gering zu
halten, wurden die Vorbereitungen im Geheimen getroffen. Eine 
vergleichbare Veranstaltung hat es bislang nur an der London School 
of Economics and Political Science im Dezember 2010 gegeben.
   Die Diskussion fand mit Hilfe von Deutsche Welle-TV statt, deren 
Aufzeichnung in der kommenden Woche ausgestrahlt wird. 
Gesprächspartner Aung San Suu Kyis auf dem Podium in Berlin waren 
Patrick Gilroy, Student der Hertie School, Alina Mungiu-Pippidi, 
Professor of Democracy Studies, Hertie School, Corina Murafa, 
Studentin der Hertie School, Adrienne Woltersdorf, DW Chinese 
Department, sowie als Moderatorin Melinda Crane, DW-TV. Rund 100 
Studierende sowie ausgewählte externe Beobachter beteiligten sich an 
der fast zweistündigen Diskussion.
   Bilder der Veranstaltung finden Sie unter www.hertie-school.org .
   Die Hertie School of Governance ist eine internationale Hochschule
für modernes Regieren in Berlin. Sie bereitet herausragend 
qualifizierte junge Menschen auf Führungsaufgaben an den 
Schnittstellen zwischen öffentlichem Sektor, Wirtschaft und 
Zivilgesellschaft vor und versteht sich als Impulsgeber für die 
öffentliche Debatte. An der Hertie School lehren und forschen 
international anerkannte Sozial-, Wirtschafts- und 
Rechtswissenschaftler. Interdisziplinarität, Internationalität und 
hohe Praxisorientierung sind die Kennzeichen der Master-Studiengänge 
an der Hertie School. Im Jahr 2003 von der Gemeinnützigen 
Hertie-Stiftung gegründet, wird die Hochschule weiterhin maßgeblich 
von der Stiftung getragen.
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