PresseKat - Auf Telaprevir basierende Behandlung ist im Vergleich zur Standardbehandlung bei Hepatitis C-Patient

Auf Telaprevir basierende Behandlung ist im Vergleich zur Standardbehandlung bei Hepatitis C-Patienten nachweislich bedeutend wirksamer

ID: 378488

(ots) - Tibotec Virco-Virology BVBA
gab heute bekannt, dass - im Vergleich zur derzeitigen
Standardbehandlung mit nur pegyliertem Interferon und Ribavirin -
eine bedeutend höhere Anzahl an Patienten, bei denen eine Behandlung
gegen den chronischen Genotyp 1 Hepatitis C-Virus (HCV)
fehlgeschlagen ist, ein anhaltendes virologisches Ansprechen (SVR -
Sustained Viral Response) bei 12 Wochen Behandlung mit
Telaprevir-Kombinationsbehandlung erreicht haben. Telaprevir ist ein
Prüf-DAA (Direct Acting Antiviral), welches von Tibotec und Vertex
Pharmaceuticals zusammen entwickelt wird. Die abschliessenden Daten
der REALIZE-Studie wurden heute auf der 46. Jahrestagung der EASL
(European Association for the Study of the Liver) in Berlin
vorgestellt.

SVR - dies bedeutet, dass der Virus für sechs Monate nach der
Behandlung nicht im Blut der Patienten gefunden wird - ist das Ziel
der HCV-Behandlung und wird als Heilung angesehen. Geschätzte 170
Millionen Menschen leiden weltweit an chronischem HCV; etwa 10 bis 20
Prozent dieser Menschen werden eine Zirrhose oder ein Leberversagen
entwickeln. Die chronische Infektion mit HCV kann zu Leberkrebs und
anderen ernsthaften und fatalen Lebererkrankungen führen. HCV ist
einer der häufigsten Gründe für Lebertransplantationen in Europa.

"Diese bahnbrechenden Daten zeigen, dass eine
Telaprevir-Kombinationsbehandlung die Heilungsraten für Patienten mit
Genotyp 1 HCV, die häufigste Form des Virus, bei denen vorherige
Behandlungen fehlgeschlagen sind, bedeutend verbessert", erklärte der
leitende Forscher Professor Stefan Zeuzem, Leiter des Fachbereichs
Medizin der Johann Wolfgang Goethe-Universitätsklinik in Frankfurt
(Deutschland). Er fuhr fort: "Solche bedeutenden Fortschritte in der
Behandlung verringern die Belastung durch HCV sehr."

In der Studie wurden Patienten, bei denen vorherige Behandlungen




mit pegyliertem Interferon und Ribavirin fehlgeschlagen sind (solche
mit Rückfällen oder solche, die auf vorherige Behandlungen nicht
ansprachen [Non-Responders]) im Verhältnis 2:2:1 randomisiert und
erhielten entweder: Telaprevir in Kombination mit pegyliertem
Interferon und Ribavirin für 12 Wochen, gefolgt von 36 zusätzlichen
Wochen an pegyliertem Interferon und Ribavirin (T12/PR48); einen
verspäteten Start (DS - Delayed Start), manchmal beschrieben als
Einführung, mit pegyliertem Interferon und Ribavirin für vier Wochen,
gefolgt von 12 Wochen mit Telaprevir plus pegyliertem Interferon und
Ribavirin (DS T12/PR48); oder pegyliertes Interferon und Ribavirin
plus Placebo für 48 Wochen (PR48).

Die Rate der Rückfälligen und Non-Responders, die nun die SVR
erreichten - den primären Wirksamkeitsendpunkt der Studie - lag bei
83 Prozent (p < 0,001) für Rückfällige und 41 Prozent (p < 0,001) für
Non-Responders in der T12/PR48-Gruppe (N=266), 88 Prozent (p < 0,001)
für Rückfällige und 41 Prozent (p < 0,001) für Non-Responders in der
DS T12/PR48-Gruppe (N=264) und 24 Prozent für Rückfällige und 9
Prozent für Non-Responders in der PR48-Gruppe (N=132). Das anhaltende
virologische Ansprechen bei den T12/PR48- und DS T12/PR48-Gruppen für
die vorherig Rückfälligen und die Non-Responders war vergleichbar.
Dies legt nahe, dass ein verspäteter Behandlungsstart für die
Behandlung von bereits behandelten Patienten eventuell nicht
notwendig ist.[1]

Zu den weiteren Zielen der Studie gehörten die Evaluierung der
Wirksamkeit bei Non-Respondern, geteilt in vorherige Null-Responder
und teilweise Responder in den beiden Gruppen T12/PR48 und DS
T12/PR48. Null-Responder wurden definiert als Patienten, die über
weniger als eine 2 log10-Reduzierung in HCV RNA bei Woche 12 der
vorherigen Behandlung, die nur aus der Standardbehandlung bestand,
aufwiesen. Dies ist das erste Mal, dass ein Präparat mit einer neuen
Wirkungsmethode eine Wirksamkeit bei Null-Respondern in einer
Phase-3-Studie aufwies.

Die Daten zeigen, dass in der T12/PR48-Gruppe 59 Prozent (p <
0,001) der teilweisen Responder und 29 Prozent (p < 0,001) der
Null-Responder ein anhaltendes virologisches Ansprechen (SVR)
erreichten. In der DS T12/PR48-Gruppe erreichten 54 Prozent der
teilweisen Responder (p < 0,001) und 33 Prozent der Null-Responder (p
< 0,001) ein anhaltendes virologisches Ansprechen (SVR). Diese
Ergebnisse stehen jeweils 15 Prozent und fünf Prozent an Patienten
gegenüber, die ein anhaltendes virologisches Ansprechen bei
teilweisen Respondern und Null-Respondern in der PR48-Gruppe erreicht
haben. Eine separate Nebenanalyse dieser Ergebnisse, die ebenfalls
auf der EASL-Tagung präsentiert wird, zeigte, dass SVR-Raten für
Patienten in der Telaprevir-Kombinationsbehandlungsgruppe unabhängig
von ihrer Reaktion auf die vierwöchige DS-Behandlung mit nur
pegyliertem Interferon und Ribavirin höher lagen.[2]

"Diese Ergebnisse zeigen, dass Patienten, die schlecht auf den
verspäteten Start der Behandlung in der vierten Woche reagierten,
gefolgt von einer Behandlung mit Telaprevir immer noch höhere
SVR-Raten erzielen können als jene, die nur mit der
Standardbehandlung behandelt wurden", erklärte der leitende Forscher
Professor Graham Foster, Professor für Hepatologie, Queen Mary,
University of London (Grossbritannien). "Dies ist ein wichtiges
Ergebnis, da es zeigt, dass durch das Hinzufügen von Telaprevir zur
derzeitigen Standardbehandlung die Heilungsraten für die Patienten,
unabhängig von deren anfänglichen Reaktion auf die Behandlung,
verbessert werden können."

Das Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil von Telaprevir
entsprach jenem in vorherigen Phase-3-Studien. Die häufigsten Gründe
für einen frühzeitigen Abbruch der Behandlung mit Telaprevir aufgrund
von Nebenwirkungen waren Ausschlag (vier Prozent) und Anämie (drei
Prozent). Die häufigsten Nebenwirkungen in der auf Telaprevir
basierenden Behandlungsgruppe waren Müdigkeit, Juckreiz,
Kopfschmerzen, Ausschlag, Übelkeit, grippeähnliche Erkrankungen,
Anämie, Schlaflosigkeit, Durchfall und Fieber. Der Grossteil dieser
Nebenwirkungen waren mild bis moderat.

"Diese Studie ist Teil der laufenden Verpflichtung von Tibotec,
innovative Behandlungen für Patienten mit bislang ungedecktem
medizinischen Bedarf zu entwickeln", erklärte Dr. James Witek, Global
Medical Leader bei Tibotec. "Die REALIZE-Studie ist eine
ausschlaggebende Studie im Rahmen des
Telaprevir-Entwicklungsprogramms und wir freuen uns, mitteilen zu
können, dass wir mit den Regulierungsbehörden zusammenarbeiten, um
diese Behandlung für Patienten verfügbar machen zu können."

Basierend auf den Ergebnissen des Telaprevir-Phase-3-Programms
hat Tibotec eine Marktzulassung für Telaprevir bei der Europäischen
Arzneimittel-Agentur (EMA) eingereicht. Es durchläuft derzeit ein
beschleunigtes Bewilligungsverfahren.

Ãœber die REALIZE-Studie

REALIZE war eine randomisierte, doppelblinde,
Placebo-kontrollierte Phase-3-Studie, mit der die Wirksamkeit,
Sicherheit und Verträglichkeit von Telaprevir an 662 Patienten mit
chronischem Genotyp 1-HCV, der häufigsten Form der Erkrankung in
Europa[3], getestet werden sollten. Bei diesen Patienten schlugen
vorherige Behandlungen mit pegyliertem Interferon und Ribavirin fehl.
Das Hauptziel der Studie war es, die überlegene Wirksamkeit von
Telaprevir für Non-Responders und Rückfällige zu evaluieren.

Zu den weiteren Zielen gehörten die Bewertung des verspäteten
Starts in einer Gruppe mit pegyliertem Interferon und Ribavirin,
sowie die Evaluierung der Wirksamkeit getrennt nach Null-Respondern
und teilweisen Respondern.

In beiden Telaprevir-Behandlungen (T12/PR48 und DS T12/PR48)
erhielten die Patienten 12 Wochen lang alle acht Stunden 750 mg an
Telaprevir, sowie 48 Wochen lang die Standardbehandlung. Telaprevir
wurde oral verabreicht (Tabletten), in einer Dosierung von 750 mg
alle acht Stunden für 12 Wochen. Das pegylierte Interferon wurde per
Injektion unter die Haut in einer Dosierung von 180 mcg einmal pro
Woche für 48 Wochen verabreicht. Ribavirin wurde oral in einer
Dosierung von entweder 1000 oder 1200 mg (abhängig vom
Körpergewicht), zweimal die Woche für 48 Wochen verabreicht.

Ãœber das Telaprevir-Entwicklungsprogramm

REALIZE ist die letzte der drei klinischen Untersuchungen, die
als Teil des weltweiten Phase-3-Registrierungsprogramms für
Telaprevir in nicht behandelten Patienten und Patienten mit
fehlgeschlagener Behandlung für chronische HCV-Infektion durchgeführt
wurden. Die Daten von den Studien ILLUMINATE und ADVANCE wurden auf
der Jahrestagung 2010 der American Association for the Study of Liver
Diseases (dem "Liver Meeting") vorgestellt. In den Studien ILLUMINATE
und ADVANCE wurden auf Telaprevir basierende Behandlungen bei
nichtbehandelten Patienten mit Genotyp 1-HCV evaluiert.

Telaprevir wird von Tibotec in Zusammenarbeit mit Vertex
Pharmaceuticals und Mitsubishi Tanabe Pharma für die Behandlung von
Genotyp 1-HCV bei Patienten, bei denen vorherige Behandlungen
fehlgeschlagen sind und bei Patienten, die noch nicht behandelt
wurden, entwickelt. Tibotec verfügt über das Recht, Telaprevir in
Europa, Lateinamerika, dem Nahen Osten, Afrika, Indien, Australien
und Neuseeland zu kommerzialisieren. Vertex verfügt über das Recht,
Telaprevir in den USA, in Kanada und in Mexiko zu vermarkten.
Mitsubishi Tanabe Pharma verfügt über das Recht, Telaprevir in Japan
und in bestimmten Ländern in Fernost zu kommerzialisieren.

Ãœber HCV

HCV ist eine durch Blut übertragene Infektionskrankheit, die die
Leber infiziert. Mit geschätzten 170 Millionen Infizierten weltweit
und mit drei bis vier Millionen Menschen, die jedes Jahr neu
infiziert werden, stellt HCV eine bedeutende Last für Patienten und
die Gesellschaft dar. Die chronische Infektion mit HCV kann zu
Leberkrebs und anderen ernsthaften und fatalen Lebererkrankungen
führen. HCV ist einer der häufigsten Gründe für
Lebertransplantationen in Europa. Die derzeitige Standardbehandlung
für HCV, pegyliertes Interferon in Kombination mit mit Ribavirin,
kann bei einigen Patienten mit ernsthaften Nebeneffekten verbunden
sein; nur 40 bis 50 Prozent der Genotyp 1-Patienten werden geheilt.

Ãœber Tibotec Virco-Virology BVBA

Tibotec Virco-Virology BVBA ist ein weltweit agierendes
pharmazeutisches Forschungs- und Entwicklungsunternehmen. Die
wichtigsten Forschungs- und Entwicklungsanlagen des Unternehmens
befinden sich in Beerse (Belgien), mit Büros in Titusville (New
Jersey, USA) und Cork (Irland). Tibotec hat sich der Entdeckung und
Entwicklung von innovativen Medikamenten gegen HIV/AIDS und Hepatitis
C sowie von Antiinfektiva für Erkrankungen mit einem hohen, bislang
ungedeckten medizinischen Bedarf verschrieben.

Ãœber Janssen

Tibotec Virco-Virology BVBA gehört zu den
Janssen-Pharmaunternehmen, die sich der Lösung der wichtigsten,
bislang ungedeckten medizinischen Bedürfnisse unserer Zeit
verschrieben haben, unter anderem der Onkologie (z.B. Multiples
Myelom und Prostatakrebs), Immunologie (z.B. Schuppenflechte) ,
Neurowissenschaften (z.B. Schizophrenie, Demenz und Schmerz),
Infektionskrankheiten (z.B. HIV/AIDS, Hepatitis C und Tuberkulose)
und kardiovaskulären und metabolischen Erkrankungen (z.B. Diabetes).

Angetrieben durch unsere Verpflichtung den Patienten gegenüber,
entwickeln wir nachhaltige und integrierte Gesundheitslösungen, indem
wir mit Akteuren des Gesundheitswesens in Partnerschaften
zusammenarbeiten, die auf Vertrauen und Transparenz basieren.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.janssen-emea.com.

Literaturhinweise

[1] Zeuzem S, Andreone P, Pol S et al. REALIZE trial final
results: telaprevir-based regimen for genotype 1 hepatitis C virus
infection in patients with prior null response, partial response or
relapse to peginterferon/ribavirin. Paper präsentiert auf der 46.
Jahrestagung der EASL (European Association for the Study of the
Liver); 2011.

[2] Foster GR, Zeuzem S, Andreone P et al. Telaprevir-based
therapy in G1 HCV-infected patients with prior null response, partial
response or relapse to peginterferon/ribavirin: REALIZE trial final
results. Paper präsentiert auf der 46. Jahrestagung der EASL
(European Association for the Study of the Liver); 2011.

[3] Lang K, Weiner DB. Immunotherapy for HCV infection: next
steps. Expert Rev Vaccines. 2008;7(7): 915-923.

Ansprechpartner: Daniel De Schryver, Mobil: +49-173-7689-149



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