(ots) - Der Nächste, bitte! Und täglich grüßt ein neuer
Trainer in der Fußball-Bundesliga, die derzeit wie im Rausch heuert
und feuert. Der hektische Aktionismus resultiert aus dem verqueren
Saisonverlauf, der die Hierarchien auf den Kopf stellte. Freche
Emporkömmlinge - siehe den BVB, Mainz oder Hannover - geben den Ton
an, das Establishment - siehe die Bayern, Schalke oder Wolfsburg -
hinkt den eigenen Ansprüchen hoffnungslos hinterher. Dieser Trend
provoziert brachiale Lösungen. Dass die Liga einen Teil ihrer
Glaubwürdigkeit verspielt, scheint den handelnden Personen in ihrer
Panik egal zu sein. Und wenn sich Trainer-Routiniers wie Ralf
Rangnick und Felix Magath verbal beharken, rundet dies das chaotische
Bild vom Fußball-Oberhaus ab. Reihum wird nach einem Konzept-Trainer
und Kommunikationsgenie gefahndet - also nach einem wie Jürgen Klopp.
Doch auch der Überflieger der Saison benötigte zwei Jahre, um in
Dortmund als Coach zu reifen und ein Erfolgsteam zu formen. Beim BVB
haben sie ihm diese Zeit gewährt, trotz der knapp verpassten
Europapokal-Qualifikation in Klopps erster Spielzeit. Geduld zahlt
sich bisweilen aus. Aber anderswo zahlt man lieber horrende
Abfindungen.
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