(ots) - Ab 2012 wird das Rentenalter stufenweise auf 67 Jahre 
erhöht. Dann muss es attraktivere Möglichkeiten geben als derzeit, 
schon früher gleitend in Rente zu gehen. Das erwarten die 
Betroffenen: Mancher will nicht von heute auf morgen ganz aufhören, 
sondern schrittweise aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Die 
schwarz-gelbe Koalition war sich im Prinzip auch einig, dass sie 
dafür neue Modelle entwickeln muss. Die Altersteilzeit war in den 
meisten Fällen ein Etikettenschwindel, weil die Arbeitnehmer in der 
ersten Hälfte voll arbeiteten und in der zweiten gar nicht. Von wegen
Teilzeit. Ein noch größerer Flop ist die Teilrente mit der 
Möglichkeit, ein bis zwei Drittel der Rente zu beziehen und noch 
hinzuverdienen. Das ist gut gemeint, aber so kompliziert, dass sie 
nur von ein paar tausend Älteren genutzt wird. Da muss nachgebessert 
werden, das geben auch die Rentenversicherer zu. Das Modell des 
FDP-Sozialexperten Heinrich Kolb hat den großen Vorteil, dass es 
einfach zu verstehen ist: Rente und Zuverdienst dürfen zusammen nur 
maximal so hoch sein wie der letzte Bruttoverdienst, sonst wird die 
Rente gekürzt. Allerdings ist es wieder einmal typisch für den 
Zustand der Koalition, dass die eine Seite groß eine Einigung 
verkündet, während die andere das bestreitet. Das öffentliche Ansehen
von Schwarz-Gelb vergrößert das nicht gerade. Angesichts der 
bevorstehenden Landtagswahlen ist zwar verständlich, dass gerade die 
Liberalen mit Reformen punkten wollen. Aber dann bitte mit 
ausgefeilten Konzepten und nicht mit Schnellschüssen, die nur 
verwirren. Solche Streitigkeiten in der Öffentlichkeit sind schlicht 
überflüssig.
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