(ots) - Vielen Städten und Gemeinden geht das Streusalz
aus, weil sie sich offenbar nicht an dringende Empfehlungen der
Verkehrsministerkonferenz gehalten haben. Die Rheinische Post
(Mittwochausgabe) zitiert aus einem internen Strategiepapier des
Gremiums unter der Überschrift "Maßnahmen zur Vermeidung eines
Salznotstandes", in dem Experten bereits im August klare Vorgaben für
unbedingt notwendige Streusalzmengen auflisteten. Für vierstreifige
Autobahnen sollten die Winterdienste danach mindestens zehn Tonnen
Salz pro Kilometer bevorraten, für zweispurige Bundes-, Landes-,
Kreis- und innerstädtische Straßen seien mindestens 3,5 Tonnen je
Kilometer als Mindestreserve unerlässlich. Nach Stichproben der
Zeitung hielten manche Städte aber nicht einmal die Hälfte jener
Mindestmengen auf Lager. Im vergangenen Winter hätten gerade 20
Prozent der Städte über ausreichende Mindestvorräte verfügt. Die
Verkehrsminister hatten im Oktober die Umsetzung der Empfehlungen
beschlossen. Darin enthalten ist auch der dringende Appell,
"kurzfristig" die erforderlichen Mindestlagerkapazitäten
herzustellen. Der FDP-Verkehrsexperte Patrick Döring kritisierte die
Versäumnisse. "Wir erleben jetzt im zweiten Winter in Folge, welche
Konsequenzen für die Verkehrssicherheit und welche
volkswirtschaftlichen Kosten aus unzureichender Vorsorge der Länder
und Kommunen entstehen", sagte der FDP-Fraktionsvize der Zeitung. Die
dezentral organisierte nationale Streusalzreserve sei beschlossene
Sache. Nun müssten die Schachstellen im Ländervergleich präzise
aufgeschlüsselt und Handlungsbedarf konkret sichtbar gemacht werden.
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