(ots) - Informationen können die Welt verändern - zum
Guten wie zum Schlechten. Desaströs dürfte die Wirkung jener auf
Wikileaks veröffentlichten Dokumente sein, die den diplomatischen
Verkehr der USA mit den Regierungen der islamischen Welt betreffen.
Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass die prowestlichen
Regime von Islamabad bis Kairo vor erheblichen innenpolitischen
Problemen stehen. Die von vielen als Verrat an der islamischen Sache
betrachtete Zusammenarbeit mit den USA stellt sich als Kollaboration
dar, wenn etwa die Saudis die USA zum Bombardement des Irans
auffordern. Das macht die Situation gefährlich. Je länger die USA
sich als unfähig erweisen, den israelisch-palästinensischen Konflikt
zu lösen, desto stärker wird der Einfluss des Irans auf die
arabischen Völker. Da können selbst Sunniten davon absehen, dass sie
ihre Hoffnungen auf Schiiten setzen. Zumal ja, wie
Wikileaks-Dokumente zeigen, ihre Regierungen selbst dem "Todfeind"
Israel freie Hand gewähren wollten. Ist durch Wikileaks die
Kriegsgefahr größer geworden? Wohl eher nicht. Die USA werden sich
militärisch zurückhalten müssen. Doch ein Cyberkrieg gegen das
iranische Atomprogramm ist nicht ausgeschlossen. Schließlich steht
Präsident Obama mit dem Rücken zur Wand.
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