PresseKat - Wenn die tägliche Medizin zur Sucht wird

Wenn die tägliche Medizin zur Sucht wird

ID: 305812

(ots) - Gefahren durch Missbrauch, Ãœberdosierung und
Wechselwirkungen - Magazin Reader's Digest widmet sich dem
zunehmenden Problem der Medikamentenabhängigkeit

In Deutschland sind nach Schätzungen der Drogenbeauftragten der
Bundesregierung derzeit 1,4 bis 1,9 Millionen Menschen
medikamentenabhängig. Das Magazin Reader's Digest widmet sich in
seiner Dezember-Ausgabe ausführlich diesem Problem, zeigt die Risiken
und Nebenwirkungen auf und nennt Adressen, bei denen Betroffene eine
Beratung erhalten. Experten wie Ernst Pallenbach, Fachapotheker für
Klinische Pharmazie aus Villingen-Schwenningen, warnen davor, die
Folgen einer Medikamentenabhängigkeit zu unterschätzen: "Wenn von
Sucht und Abhängigkeit die Rede ist, denken die meisten Menschen an
Drogen oder Alkohol." Dabei gebe es aktuellen Schätzungen zufolge
zehnmal mehr Arzneimittel- als Drogenabhängige.

Was Patienten als wichtig und richtig zur Schmerzlinderung
empfinden, kann leicht und schleichend zu einer gefährlichen
Gewöhnung führen. Nach Auffassung von Fachleuten können fünf bis
sechs Prozent der häufig verordneten Arzneimittel süchtig machen,
wenn sie zu lange eingenommen werden. Demnach beginnt im Körper von
Schmerzmittelpatienten bereits nach vier bis sechs Wochen dieser
Gewöhnungsprozess. In der Folge erhöht der Patient die Dosis oder
wechselt das Medikament, um die Wirkung zu erhalten.

Bei Beruhigungsmitteln kann die jahrelange Einnahme ebenfalls zur
Abhängigkeit führen. Während bei Schmerzmitteln mit der Zeit
zunehmend Nebenwirkungen wie Ãœbelkeit, Erbrechen, Atembeschwerden und
Koliken registriert werden, sind es bei Beruhigungsmitteln vor allem
Gedächtnis- und Wahrnehmungsstörungen, Kopfschmerzen und
Muskelschwäche.

"Jedem, der solche Mittel einnimmt, sollte klar sein, dass nicht
nur Missbrauch und Überdosierung gefährlich sind", warnt Gerd




Glaeske, Pharmazeut und Professor am Bremer Zentrum für
Sozialpolitik: "Auch verschiedene Präparate gleichzeitig zu nehmen,
kann tödlich enden, denn die Wechselwirkungen sind für Laien kaum
vorhersehbar, insbesondere zusammen mit Alkohol."

Nach aktuellen Statistiken sterben in Österreich jährlich zwischen
1600 und 2400 Menschen an einer fehlerhaften Medikamenteneinnahme.
"Etwa 30 Prozent sterben an Ãœberdosierungen, 20 Prozent durch
unbeabsichtigte Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und 50
Prozent durch chronische Schäden", sagt Professor Reinhard Haller,
Suchtexperte und Chefarzt der Stiftung Maria Ebene in Frastanz.

In Deutschland wird die Zahl der Todesfälle durch
Medikamenteneinnahme bisher nicht genau erfasst. Experten wie Dr.
Ulrich Hagemann, Leiter der Abteilung Arzneimittelsicherheit des
Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte, betonen aber:
"Auch hierzulande gibt es jährlich bestimmt einige tausend Fälle von
Nebenwirkungen, die tödlich verlaufen."

Das Magazin Reader's Digest veröffentlicht in seiner
Dezember-Ausgabe einen Fragebogen der Deutschen Hauptstelle für
Suchtfragen e.V., mit dem jedermann für sich selbst testen kann, ob
er medikamentenabhängig ist oder Gefahr läuft, es zu werden. Zugleich
gibt es eine Ãœbersicht mit wichtigen Telefonnummern und
Ansprechpartnern zum Thema "Nebenwirkung Sucht".

Menschen, die verunsichert sind, rät Horst Baumeister, Facharzt
für psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der
Psychosomatischen Fachklinik Münchwies in Neukirchen, zu einer Art
Selbstkontrolle. "Wer regelmäßig Medikamente schluckt, sollte auf
jeden Fall eine schriftliche Ãœbersicht erstellen, welche Mittel er
wie oft und in welcher Dosierung einnimmt." Diese Liste, die auch
frei verkäufliche Arzneien enthalten sollte, sollte dem Arzt
vorgelegt werden, der die Abwägung zwischen Nutzen und Risiken eines
Medikaments sowie Dosis und Einnahmedauer treffen muss.

Für weitere Informationen zu diesem Reader's Digest-Thema stehen
wir Ihnen gerne zur Verfügung. Die Dezember-Ausgabe von Reader's
Digest Deutschland ist ab sofort an zentralen Kiosken erhältlich.

Artikel aus der Dezember-Ausgabe zum Download:
http://www.readersdigest.de Auf "Unternehmen" und dann auf "Service
für Journalisten" klicken (Rubrik Magazin Reader's Digest)



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