(ots) - Die Umsätze der chemischen Industrie 
Baden-Württembergs wuchsen von Januar bis September 2010 im Vergleich
zum Vorjahr um 4,1 Prozent. Dies teilten die Chemie-Verbände 
Baden-Württemberg heute mit. "Der Aufholprozess der Chemie war gut 
und notwendig", so Dr. Gerd Backes, Vorsitzender des 
baden-württembergischen Verbandes der Chemischen Industrie (VCI). Für
das Gesamtjahr 2010 werde ein Umsatzwachstum von nur drei bis vier 
Prozent erwartet.
   Im ersten Halbjahr 2010 waren die Zuwachsraten beim Inlands- und 
Auslandsumsatz noch besser. Für Januar bis September 2010 betrugen 
sie 6,4 Prozent (Inland, erstes Halbjahr 8,7 Prozent) und 2,5 Prozent
(Ausland, erstes Halbjahr 3,5 Prozent). "Ein kräftiger Aufschwung ist
das nicht", so der VCI-Vorsitzende. Das Niveau vor der 
Wirtschaftskrise werde die baden-württembergische Chemie frühestens 
Ende kommenden Jahres, eventuell auch erst Mitte 2012 wieder 
erreichen.
   Der Gesamtumsatz der Chemie in Baden-Württemberg betrug von Januar
bis September 2010 12,5 Milliarden Euro (+ 4,1 Prozent). Dabei machte
der Export 58 Prozent (7,2 Milliarden Euro Auslandsumsatz) aus.
   Pharmazeutische Industrie
   Einen deutlichen Rückschlag muss die Pharmazeutische Industrie in 
Baden-Württemberg hinnehmen: Der Gesamtumsatz ging gegenüber dem 
Vorjahr um 5,3 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro zurück. Besonders 
gravierend ist dabei der Rückgang auf dem heimischen Markt um 7,1 
Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Dr. Backes: "Die 
Arzneimittelhersteller werden durch die Gesundheitspolitik des Bundes
einseitig belastet." Dies schlage sofort und bei den Zwangsrabatten 
direkt auf die Umsätze und Erträge der Unternehmen durch.
   Farben- und Lackindustrie
   Die Farben- und Lack-Unternehmen im Land hingegen profitieren 
deutlich von der anziehenden Inlandsnachfrage im Automobilzuliefer- 
und Baubereich. Die Teilbranche legt gegenüber dem Vorjahr bis zum 
September beim Umsatz um 11 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zu 
(Inland + 12,9 Prozent, Ausland + 10,2 Prozent).
   Beschäftigung
   Die Beschäftigung in der Chemie ist in den ersten drei Quartalen 
um 3,1 Prozent zurückgegangen.
   Strukturelle Auswirkungen und Ausblick
   Der hohe Anteil der Pharmaindustrie (39 Prozent) führt zu einer 
gegenüber der gesamten Industrie im Land deutlich schlechteren 
Entwicklung (Umsatzzuwachs Januar bis September 15,5 Prozent). Auch 
die deutsche Chemie schneidet mit Umsatzzuwächsen bis zu 18 Prozent 
besser ab als die Branche in Baden-Württemberg (+ 4,1 Prozent).
   Im Verlauf des Jahres 2010 erwartet die Chemie in 
Baden-Württemberg eine weitere Abschwächung der Umsatzzuwächse auf 
deutlich unter vier Prozent gegenüber dem Vorjahr.
   Besondere Risikofaktoren 2011 sind für die baden-württembergischen
Chemieunternehmen die steigenden Energie- und Rohstoffpreise und 
wachsende Unsicherheiten in Bezug auf Währungsschwankungen. Außerdem 
wird für die Pharmaindustrie der volle Durchschlag der 
Reformeingriffe zu erwarten.
   Die ausführlichen statistischen Daten sind unter 
http://www.chemie.com/wirtschaftsdaten/datenaktuell.html, ein Foto 
von Dr. Gerd Backes unter 
http://www.chemie.com/news/fotos/personen.html zu finden.
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Andreas C. A. Fehler
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