PresseKat - Wandel zu einerökologischen Lebensweise für Wulff "dringend"

Wandel zu einerökologischen Lebensweise für Wulff "dringend"

ID: 286634

(ots) - Bundespräsident überreichte heute in Bremen
Deutschen Umweltpreis der DBU - 1.300 Gäste

Der Deutsche Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU,
Osnabrück) ist zum 18. Male vergeben. Die Auszeichnung ging heute mit
je 245.000 Euro an das Unternehmer-Duo Dr. Winfried Barkhausen (51)
und Edwin Büchter (41) aus Herzogenrath sowie an Dr. Rainer
Grießhammer (57), Mitgeschäftsführer des Öko-Instituts, Freiburg. Mit
dem zum dritten Mal in der Stiftungsgeschichte vergebenen, mit 10.000
Euro dotierten Ehrenpreis der DBU wurde der ehemalige Präsident der
Sowjetunion, Michail Gorbatschow (79), ausgezeichnet.
Barkhausen/Büchter wurden für ihre mobil einsetzbare Lasertechnik
geehrt. Sie reinigt technische Oberflächen umweltschonend mit Licht,
bietet aber auch ökonomische Vorteile und optimiert
Arbeitsschutzbelange. Grießhammer erhielt den Preis, weil er
Problemlösungen in der Umweltdebatte vorangebracht und das Thema
Nachhaltigkeit im Alltag der Menschen verankert hat. Gorbatschow
wurde für sein internationales Umweltschutzengagement geehrt. Die
Auszeichnung ist mit 500.000 Euro der höchstdotierte Umweltpreis
Europas.

Anlässlich der Preisverleihung im Musical Theater Bremen betonte
Bundespräsident Christian Wulff vor rund 1.300 Gästen, die aktuellen
Preisträger der DBU zeigten, was für eine zukunftsfähige Entwicklung
notwendig sei: "wegweisende Innovationen, mutige Investitionen in
Zukunftstechnologien, weitsichtige und verantwortungsvolle
Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft und ein
gesellschaftliches Bewusstsein dafür, wie dringend der Wandel hin zu
einer ökologisch verträglichen Lebensweise ist". Insofern gehe von
dieser Preisverleihung "eine Botschaft aus, die uns große Hoffnung
machen kann: Wir können vieles besser machen - schon heute".

Wulff lobte die Preisträger Barkhausen/Büchter als Beispiel dafür,




dass mit klugen Innovationen und Investitionen die Ressourcen- und
Energieeffizienz drastisch verbessert werden könnten. Technische
Anlagen und Bauteile könnten zukünftig ohne schädliche Lösungsmittel
und mit einem Bruchteil des herkömmlichen Energieverbrauchs leise,
präzise, schonend, einfach und rückstandsfrei gesäubert werden - eine
"innovative Technik zum Vorteil von Mensch, Maschine und Mehrwert".
Es seien aber auch Menschen notwendig, die ihre Forschungsergebnisse
zu Stoffströmen und Ökobilanzen, Effizienz und nachhaltigen
Kreisläufen unters Volk, in die Unternehmen und Politik trügen. Das
habe Umweltpreisträger Grießhammer in der Vergangenheit getan - der
Bundespräsident bat ihn, das auch zukünftig "hartnäckig" weiter zu
tun.

Welchen ökologischen und ökonomischen Gewinn Investitionen in
innovative Technologien und Energieeffizienz brächten, könne man auf
ermutigende Weise auf dem Gebiet der ehemaligen DDR sehen. In der
Region um Bitterfeld etwa, in der früher große Chemiekombinate die
Umwelt verpestet hätten. Umweltbelastungen seien stark
zurückgegangen, modernste Umwelttechnologie werde hier hergestellt,
die inzwischen wieder rund 11.000 Menschen Arbeit gebe. Das Ziel der
Einheitlichkeit der ökologischen Lebensverhältnisse in Ost- und
Westdeutschland sei erreicht.

Wulff wies darauf hin, dass eines der schönsten Symbole für das
Zusammenwachsen Deutschlands das "Grüne Band" sei, das Michail
Gorbatschow in besonderem Maße intensiv befördert habe. Während sich
in Deutschland vieles gebessert habe, nähmen durch Industrialisierung
und rapides Bevölkerungswachstum in anderen Teilen der Welt
allerdings Umweltzerstörung und -verschmutzung stark zu - und als
Konsumenten seien wir auch fernab dieser Länder ursächlich mit daran
beteiligt. Die Umwelttechnik könne die globale Leitindustrie des 21.
Jahrhunderts werden. Deutschland liege in vielen ihrer
Zukunftsbranchen vorn.

Zum Preisträger-Duo Barkhausen/Büchter führte Jochen Flasbarth,
Präsident des Umweltbundesamtes und Umweltpreis-Jurymitglied, während
des von Katrin Bauerfeind (3sat) moderierten Festaktes aus, besonders
beeindruckt habe die Jury, dass sich zwei Forscher auf den Weg
gemacht hätten, mit Gründung eines Unternehmens eine Innovation in
Wirtschaftsprozesse zu überführen. Das Reinigen technischer
Oberflächen mit Laserlicht habe gegenüber herkömmlichen Verfahren
enorme Vorteile, weil es etwa den Wasserverbrauch und
Chemikalieneinsatz im Produktionsprozess verringere und viel Energie
zu sparen helfe - Energieeinsparung von bis zu 87 Prozent seien so
möglich. Mit Barkhausen und Büchter seien zwei Unternehmen "auf der
Gewinnerstraße", die mit ihren Innovationen für eine "gute
Gesellschaft von morgen" sorgten.

Mit Blick auf Preisträger Grießhammer sagte Prof. Dr. Ernst Ulrich
von Weizsäcker, Jurymitglied und selbst Umweltpreisträger, er sei die
"tragende Gestalt des Öko-Instituts", das er zu einer der wichtigsten
Institutionen in Sachen Umweltschutz mitentwickelt habe. Grießhammer
habe verstanden, dass der Verbraucher ökologische Zusammenhänge
begreifen müsse, wenn er Produkte wirklich bewerten und danach
Kaufentscheidungen treffen wolle. Mit der Ökobilanzierung von
Waschmitteln etwa habe Grießhammer die Chemiewende eingeleitet. Seine
wissenschaftliche Grundlagenforschung schlage sich in über 150
Studien nieder, die er mit seinem Team erstellt habe. Mit EcoTopTen
etwa sei für zehn wichtige Lebens- und 25 Produktbereiche ein
Analyseinstrument geschaffen worden, das die ökologische Dimension
von Produkten offenlege und bewerte.

DBU-Kuratoriumsvorsitzender Hubert Weinzierl würdigte Gorbatschow
als Architekten der Wende, mit dem er ökologisch immer auf einer
Wellenlänge gewesen sei. Durch Gorbatschow sei es möglich geworden,
das "Grüne Band" entlang der ehemals innerdeutschen Grenze zu
erhalten. Der lange Atem in den Bemühungen um einen konsequenten
Umweltschutz habe sich jedenfalls gelohnt. Weinzierl unterstrich mit
Blick auf die vielschichtigen Bemühungen Gorbatschows um den
Umweltschutz, dass er einen "großen Beitrag zur Überlebensfrage der
Menschheit geleistet" habe.

Michail Gorbatschow betonte, dass Politik ohne Ökologie nicht
funktioniere. Von den vielen Problemen, die es gebe, sei das Thema
Ökologie "in der vordersten Front". Über 60 Prozent der Ökosysteme
seien geschädigt, es gebe eine massive Wasserkrise. Mit zunehmender
politischer Macht habe er erkannt, wie schlimm die Umweltsituation in
seinem Land gewesen sei. Und das Kernreaktorunglück von Tschernobyl
habe ihn "zu tiefem Nachdenken gezwungen". Während er die Deutschen
loben müsse, weil sie in Sachen Umweltschutz "was drauf haben", gebe
es weltweit zwei Milliarden Menschen, die unter schlimmen
hygienischen Bedingungen lebten. Für die Zukunft gehe es darum, ihnen
zu helfen und das Thema Wasser als Thema Nummer eins zu platzieren.
Allerdings gehe es auch darum, mit dem Erbe des Kalten Krieges fertig
zu werden, der ganze Regionen kontaminiert zurückgelassen habe.



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Datum: 31.10.2010 - 14:46 Uhr
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