(ots) - Ein Kommentar von Eva Quadbeck:
Eine Schulabbrecher-Quote von 7,5 Prozent kann sich ein Land, das
seine Zukunft vor allem auf die gute Ausbildung seiner Bürger baut,
nicht leisten. Man kann einen Haufen von Erklärungen finden, warum
die Quote so hoch ist: perspektivlose Regionen im Osten, hohe
Migranten-Anteile in den Ballungsräumen. Diese Schwierigkeiten sind
aber keine Ausrede dafür, dass in Deutschland seit Jahrzehnten eine
schlechte Schulpolitik gemacht wird. Regelmäßig nach Landtagswahlen
wird die Schulpolitik zur Spielwiese der neuen Regierung. Dann werden
munter Reformen in die Wege geleitet, und dabei wird ebenso
regelmäßig vergessen, die Lehrer dafür anständig fortzubilden.
Geschweige denn, dass neue Pädagogen eingestellt würden, um mit
individueller Förderung den Leistungsunterschieden der Kinder gerecht
zu werden. Als Vorbeugung gegen Schulversagen hilft es, die
gefährdeten Jugendlichen möglichst früh zu identifizieren und ihnen
Hilfen anzubieten, am besten schon in der siebten Klasse. Dazu gibt
es bereits einige Pilotprojekte, in denen diese Schüler gezielte
Förderung erhalten und ihnen zugleich die Tür zur Arbeitswelt
geöffnet wird. Das kostet deutlich weniger als eine
Hartz-IV-Karriere.
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