PresseKat - Studie zeigt: Jugend braucht ein besseres Image

Studie zeigt: Jugend braucht ein besseres Image

ID: 267007

Gemeinden bauen bei Jugendfragen verstärkt auf professionelle Unterstützung durch die
Fachhochschule St. Pölten

St. Pölten, 29.09.2010 - Bei Themen der Jugendpolitik fragen immer mehr ländliche
Gemeinden den wissenschaftlichen Input der Fachhochschule St. Pölten an, deren
SozialraumforscherInnen auf dieses Gebiet spezialisiert sind. So wurde von der FH zuletzt
die Lebenswelt der Jugend in der Gemeinde Loosdorf analysiert und untersucht, wie ein
möglicher Ausbau des Jugendzentrums aussehen soll. Dass zu einer erfolgreichen
Jugendpolitik auch die Arbeit an einem positiveren Image der Jugend gehört, empfehlen
die ForscherInnen immer wieder. Denn mit ihren Studien erheben sie nicht nur die
allgemeine Situation, sondern geben auch konkrete Empfehlungen für die Jugendarbeit.
Eine Kombination, die Anklang findet und aktuell auch von der Gemeinde Mistelbach für
die zukünftige Planung im Bereich der Jugendarbeit genutzt wird.

(firmenpresse) - Alkohol, Vandalenakte und Raufereien: Der Jugend eilt oft ein schlechter Ruf voraus.
Jugendarbeit in den Gemeinden ist daher ein Gebot der Stunde. Da jedoch gerade der
ländliche Raum im Moment mit massiven Umbrüchen konfrontiert ist – sowohl kulturell als
auch arbeitsmarktpolitisch und demografisch – sind EntscheidungsträgerInnen oft
verunsichert, was langfristig das Beste für Jugend und Gemeinde ist. Wissenschaftlich
fundierte Problemanalysen geben diesen im Wandel begriffenen Gemeinden eine
professionelle Entscheidungshilfe.

Diese Entscheidungshilfe bietet die Sozialraumforschung der Fachhochschule St. Pölten.
So analysieren die ForscherInnen im Auftrag von Gemeinden die Lebenswelt der
Jugendlichen – wie z. B. soeben in Loosdorf. Hier wurde untersucht, welche Wünsche und
Probleme die BürgerInnen zwischen zwölf und 23 Jahren haben und wie sie einem
möglichen Ausbau des Jugendzentrums gegenüber stehen würden. In die Analyse flossen
folgende Fragen ein: Wo halten sich die Jugendlichen im öffentlichen Raum auf? Gibt es
Gruppierungen? Gibt es Suchtgefährdungen? Wie sieht die Jugendarbeit in der Gemeinde
aus? Mit der Beantwortung von Fragen wie diesen werden neue Erkenntnisse gewonnen
und konkrete Empfehlungen ausgesprochen. Dabei wird immer wieder eines deutlich: Für
die erfolgreiche Jugendarbeit muss eine Gemeinde selbst auch Lobbyismus für
Jugendfragen betreiben.

Wissen schafft Lösungen
Die SozialraumforscherInnen der Fachhochschule St. Pölten sind spezialisiert auf das
Thema Jugendliche in ländlichen Sozialräumen. Eine Qualifikation, die auch verstärkt
nachgefragt wird, wie Dr. Manuela Brandstetter vom Ilse Arlt-Institut bestätigt: "Gerade im
ländlichen Raum besteht ein zunehmender Bedarf nach wissenschaftlichen Analysen.
Denn hier sind aufgrund des sektoralen Strukturwandels die Entscheidungsträgerinnen




und Entscheidungsträger mit ganz vielen für sie neuen Dynamiken konfrontiert, wie
beispielsweise Migration oder Jugendarbeitslosigkeit. Von uns erwarten sie zum einen
neue Erkenntnisse über ihre Gemeinde im Allgemeinen und zum anderen Empfehlungen
im Konkreten." So wurden in Loosdorf die Jugend und ihre Lebenswelt auf die Frage zu
einem Ausbau des Jugendzentrums unter die Lupe genommen.

Image-Kampagne als Jugendarbeit
Dank der Studie hat die niederösterreichische Gemeinde nun neue Erkenntnisse
gewonnen, wo sich die Jugendlichen im öffentlichen Raum bewegen und wie sie ihre
Freizeit gestalten. Im Konkreten stellte sich heraus, dass sie sich mit ihrer Gemeinde sehr
stark identifizieren. Es zeigte sich deutlich, dass die jungen LoosdorferInnen ihr
Jugendzentrum gerne besuchen und ein Ausbau zielführend wäre. Jugendbeteiligung wie
im Loosdorfer Jugendparlament wird forciert und von GemeinderätInnen und auch von
den Jugendlichen selbst sehr geschätzt. Neben diesen konkreten Antworten liefert die
Sozialraumforschung vor allem eine wichtige Erkenntnis: Jugendarbeit bedeutet auch
Imagearbeit und eine unmittelbare politische Beteiligung der Jugendlichen selbst. Denn
bei den Forschungsarbeiten in den Gemeinden stellt Dr. Brandstetter immer wieder fest,
dass Skandalberichte über Jugendliche schnell zum Bild der "Problemjugend" führen:
"Öffentliche Meinungsbildung ist hier notwendig, um mediale Bad-News zu entkräften.
Denn die Skandalisierung von Einzelfällen lässt viele glauben, dass es sich nur um die
Spitze des Eisberges handelt. Verallgemeinerungen bewirken eine verzerrte Sicht und
werfen auch ein schlechtes Bild auf die Jugend und damit auch auf jene Institutionen, in
denen sich Jugendliche bewegen. Um das zu vermeiden, muss Jugendarbeit dazu
beitragen, die Jugend in all ihren Facetten, Widersprüchen und ihrer Individualität
darzustellen."

Die Grundlage für Studienergebnisse in der Sozialraumforschung bietet ein qualitativer
Methodenmix. ExpertInneninterviews, Gruppendiskussionen, strukturierte
Raumbegehungen, Autofotografien, Beobachtungsprotokolle, Befragungen und
Tiefeninterviews liefern ein fundiertes Bild über die Lebenswelten der Jugendlichen vor Ort.
Eine Analyse, die von Gemeinden immer öfter gewünscht wird. Denn nach Loosdorf wartet
nun schon Mistelbach als nächste niederösterreichische Gemeinde auf konkrete
Empfehlungen der SpezialistInnen von der FH St. Pölten. Der verstärkte Bedarf nach
Studien dieser Art zeigt, dass viele EntscheidungsträgerInnen eine wichtige
Voraussetzung für eine Vertrauensbasis zwischen Jugend und Gemeinde bereits
mitbringen: den Willen, auf ihre jungen BürgerInnen einzugehen.


Über die Fachhochschule St. Pölten
Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter
Hochschulausbildung in den Bereichen Technologie, Wirtschaft und Gesundheit &
Soziales. In mittlerweile 14 Studiengängen werden mehr als 1700 Studierende betreut.
Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die
wissenschaftliche Arbeit erfolgt innerhalb der Studiengänge sowie in eigens etablierten
Instituten, in denen laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte
entwickelt und umgesetzt werden.


Pressetext zum Download verfügbar unter:
http://www.fhstp.ac.at/ueberuns/presse/presseaussendungen


Kontakt FH St. Pölten:
Mag. Dr. Manuela Brandstetter
Fachhochschule St. Pölten
Bereich Soziale Arbeit
Matthias Corvinus-Str. 15
3100 St. Pölten
T +43 / (0)2742 / 313 228 – 553
E manuela.brandstetter(at)fhstp.ac.at
W http://www.fhstp.ac.at/so

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Sprache: Deutsch
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Ansprechpartner: Till C. Jelitto
Stadt:

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Telefon: 0043 1 505 70 44

Kategorie:

Universität & Fach-Hochschule


Meldungsart: Erfolgsprojekt
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 17.08.2010

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