(ots) - Solch radikale Reformen hat die Bundeswehr noch
nicht so oft erlebt. Falls der Verteidigungsminister unbeschadet
seine Pläne durch das Parlament bringen sollte, dann ist er in der
Politik noch für höhere Ämter geeignet. Vor einer eher harmlosen
Prüfung steht Karl-Theodor zu Guttenberg, wenn er in der nächsten
Woche der Kanzlerin seine Entwürfe präsentiert. Denn der Minister
wagt sich ans Eingemachte. Verschlanken von oben bis unten und ein
Abbau der Bürokratie - das will zunächst jeder. Doch der Widerspruch
wird nicht lange auf sich warten lassen. Inspekteure der
Teilstreitkräfte sollen Macht abgeben, Stäbe aufgelöst werden, die
Zahl der Kampfpanzer soll fast halbiert werden und dann ein radikaler
Schnitt bei der Rüstungsbeschaffung - geht das gut? Nicht nur die
betroffenen Militärs, sondern vor allem die Parlamentarier werden
ganz genau hinsehen, wie die Bundeswehr der Zukunft aussehen soll.
Vor allem seine Parteifreunde wird Guttenberg davon überzeugen
müssen, dass sein Konzept die traditionsreiche Wehrpflicht nicht in
Frage stellt. Das allein wird schwer genug.
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