(firmenpresse) - München - Auf der diesjährigen IT-Messe Systems geht es erstmals nicht nur um Innovationen, sondern auch um Altlasten: Die Recyclingfrage rückt für viele Aussteller bedrohlich nahe. In knapp einem Monat läuft für die Elektronikhersteller die wichtigste Frist des Jahres ab. Bis zum 24. November müssen sie sich bei der Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR) in Fürth http://www.stiftung-ear.de registrieren, sonst dürfen sie keine Produkte mehr vertreiben. Das schreibt das neue Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) vor, das die Recyclingpflicht auf Hersteller, Händler und Importeure verlagert. Betroffen sind rund 5.000 Unternehmen in Deutschland.
"Eine verspätete oder versäumte Registrierung kann Bussgelder von bis zu 50.000 Euro nach sich ziehen", warnt Marco Graf, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Osnabrück-Emsland. Ein nachgewiesener Verstoss könne darüber hinaus auch wettbewerbsrechtliche Konsequenzen haben. Im schlimmsten Fall droht Verkaufsverbot. "Die rechtlichen, organisatorischen und logistischen Anforderungen beim E-Schrott-Recycling sind gross und für viele IT-Unternehmen alleine nicht zu
bewältigen", so Recyclingexperte Hans-Günter Stehr, Vorstand der Mainzer Landbell AG http://www.landbell.de. Die Registrierung sei nur ein Baustein von vielen. Nach dem neuen Gesetz müssen die Unternehmen ihre Geräte kennzeichnen, die Rücknahme und die Entsorgung finanzieren sowie ab März 2006 den Abtransport und die Verwertung organisieren. "Viele Unternehmen, die sich bislang noch nicht entschieden haben oder sich erst jetzt ernsthaft mit der Registrierungspflicht befassen, suchen noch nach kompetenten externen Partnern. Für den Endspurt im E-Schrott-Recycling wird es jetzt höchste Zeit," warnt Stehr.
Gerade Kleinunternehmer und Mittelständler scheuten bislang die Registrierung, da sie mit kostenintensiven Garantieverpflichtungen verbunden ist. Um das Procedere zu vereinfachen, hat der Branchenverband Bitkom http://www.bitkom.org das Garantiesystem Altgeräte gegründet. "Für jede noch so komplexe Anforderung gibt es eine Lösung - von der Registrierung bis hin zum Stoffstrommanagement", so der Rat von Stehr.