(ots) - "Ich war immer ein Optimist, das ist meine
Geburtskrankheit", so der Liedermacher Wolf Biermann, der in der
Sendung "Im Dialog" mit Michael Krons überraschende Einblicke in sein
aufsehenerregendes Leben gibt.
Der Dichter Wolf Biermann spricht an Orten in Hamburg, die für
sein Leben prägend waren, über seine kommunistische Familie, über den
Tod seiner Angehörigen im KZ, über die prägende Rolle seines Vaters
und seinen künstlerischen Ursprung in einer großbürgerlichen
Hamburger Villa.
Biermann ist für Deutschland zuversichtlich, was den Umgang mit
neuen Problemen wie dem Aufkommen von populistischen und nationalen
Stimmungen angeht. Er empört sich: "Die AfD-Leute spielen sich ja
auf, als seien sie die legitimen Fortsetzer der Leute, die auf die
Straße gingen und sagten: Wir sind das Volk. Das ist aber fake."
Der Populismus sei in den neuen Ländern auch deshalb so stark,
weil die "Diktatur nicht gerade eine Gelegenheit ist, Toleranz und
Demokratie zu lernen", so Biermann. Man würde in der Diktatur leiden,
aber wenn sie vorbei sei, würde man merken, "wie wunderbar bequem es
war." Freiheit sei für ihn ein sehr widersprüchliches Wort: "Es heißt
nämlich außerdem, ich bin jetzt verantwortlich für mich selber. Aber
genau das habe ich ja in der Diktatur nicht gelernt. Das ist sehr
schwer. Und das dauert eben leider etwas länger."
Mit Blick auf sein Leben in der DDR erklärt Biermann, er habe
nichts erlitten: "Die haben mehr unter mir gelitten. Ich bin kein
Opfer. Ich bin mehr ein Täter, im allerbesten Sinne. Für mich war das
das Glück meines Lebens. Ich komme doch aus einer Kommunistenfamilie.
Also, was wäre aus mir geworden?"
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