(ots) - Am 29. und 30. November 2017 findet in Berlin der 
Global Food Summit 2017 statt, in Zusammenarbeit mit der Universität 
von Kalifornien Berkeley, der Wageningen Universität aus den 
Niederlanden und dem Global Food Summit Deutschland, vertreten durch 
Stephan Becker-Sonnenschein. 26 internationale Redner aus 
Wissenschaft, Unternehmen und Politik werden vertreten sei. Ein 
Schwerpunkt des Kongresses bildet dieses Jahr der Blick Afrikas auf 
die deutsche und europäische Nahrungsmitteldiskussion.
   Afrika hat das Zeitalter der Festnetztelefone, der gigantischen 
Stahl- und Walzwerke sowie der Intensivierung der Landwirtschaft ganz
einfach übersprungen. Afrika ist direkt im digitalen Zeitalter, im 
Zeitalter von Handy, Supermarkt und CRISPR angekommen. Und sieht 
diese Entwicklung als nötig und normal für den Fortschritt in Afrika
   Es wird Zeit, unseren Blick auf Afrika zu ändern.
   Die aktuelle Studie (Oktober 2017) von Matin Qaim, Professor für 
Agrarökonomie an der Universität Göttingen, zeigt: Kleinbauern in 
Afrika, selbst Subsistenzbauern, kaufen durchschnittlich rund 40 
Prozent ihrer Nahrungsmittel hinzu. Sogar in der Erntezeit werden 
mehr als ein Drittel aller Lebensmittel im Supermarkt oder lokalen 
Markt zugekauft.
   Nahrungssicherheit in Afrika zu verbessern, so Matin Qaim weiter, 
heißt also auch, die ländlichen Märkte zu unterstützen und zu 
stärken, nicht nur die Landwirtschaft selbst. Denn Märkte sind 
Schlüsselelemente der Versorgungssicherheit in Afrika.
   Matin Qaim wird seine neue Studie auf dem Global Food Summit am 
29. und 30. November in Berlin vorstellen.
   Gleichzeitig ist Afrika aber auch der Kontinent, auf dem - nach 
Asien - die meisten hungernden Menschen der Erde leben. Rund 223 
Millionen sind es nach neuesten Schätzungen der Vereinten Nationen.
   Kriege und Klimawandel sind wesentliche Ursachen dafür, aber auch 
endemische Krankheiten wie die Schlafkrankheit. Binta Iliyasu, 
Biochemikerin aus Nigeria, nennt sie die "Geißel Afrikas", die die 
Entwicklung in den ländlichen Gebieten südlich der Sahara stark 
behindert. Die Schlafkrankheit befällt Mensch und Tiere gleichermaßen
und tötet jährlich rund 3 Millionen Rinder und geschätzte 55.000 
Menschen. Aus Mangel genauer statistischer Erhebungen geht man davon 
aus, dass die Todesrate weitaus höher liegt. Hauptüberträgerin der 
Krankheit ist die Tsetsefliege. Binta Iliyasu hofft darauf, künftig 
innovative DNA-Impfstoffe gegen die Schlafkrankheit einzusetzen und 
damit viele Länder gesundheitlich zu fördern.
   Die Biotechnologie ist auch eine Chance für die Landwirtschaft und
Viehzucht Afrikas, sagt Mahmoud Solh, ehemaliger Direktor der 
Saatgutbank ICARDA, assoziiert bei der FAO: "Afrika braucht hitze-, 
dürre- und salzresistente Pflanzen. Gentechnik ist zwar nicht die 
einzige Alternative", so Mahmoud Solh weiter, "man kann auch auf 
traditionelle Züchtungsverfahren zurückgreifen. Doch wenn es um 
Eigenschaften geht, die in der natürlichen Artenvielfalt schwer zu 
finden sind, wie beispielsweise Schädlingsresistenz, ist Gentechnik 
sehr hilfreich."
   Für Samuel Sternberg, Biotechnologe aus den USA, ist CRISPR/Cas9, 
das Genom-Editing, sogar eine große Chance für Fortschritt in den 
Ländern Afrikas. Diese Form der Züchtung, bei der keine Gene fremder 
Pflanzen oder Tiere eingepflanzt oder verpflanzt werden, sei sogar 
eine "Demokratisierung des technologischen Zugangs und Fortschritts" 
für den Globalen Süden.
   Samuel Sternberg hat an der Entdeckung der CRISPR/Cas9-Methode im 
Labor von Jennifer Doudna mitgearbeitet und ist Mitautor des Buches 
"A Crack in Creation", das im Juli 2017 erschienen ist. Dort werden 
Chancen und Risiken der CRISPR-Methode dargestellt.
   Samuel Sternberg sowie Mahmoud Solh und Binta Iliyasu werden am 
29. und 30. November auf dem Global Food Summit in Berlin reden.
   Der Global Food Summit findet statt:
AM: 29. & 30. November 2017
UM: 15.30 Uhr (29. November)
    09.00 Uhr (30. November)
IN: Radisson Blu Hotel Berlin
    Karl-Liebknecht-Str. 3
    10178 Berlin
   Anmeldungen unter www.globlfoodsummit.com/booking
Pressekontakt:
Andreas Hennecke - andreas.hennecke(at)globalfoodsummit.com
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