PresseKat - Für eine gerechtere Globalisierung: Fairtrade bietet viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit / Pres

Für eine gerechtere Globalisierung: Fairtrade bietet viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit / Pressekonferenz auf der Anuga (FOTO)

ID: 1538337

(ots) -
Pressekonferenz von TransFair e.V. auf der Lebensmittelmesse Anuga
in Köln

Für eine gerechtere Globalisierung: Fairtrade bietet viele
Möglichkeiten der Zusammenarbeit

Fairer Handel ist Trend. Nicht nur als Trendthema auf der
weltgrößten Ernährungsmesse Anuga, sondern auch bei den
Verbraucherinnen und Verbrauchern: Im ersten Halbjahr 2017 legten die
Absätze von Fairtrade-Produkten im Vergleich zum 1. Halbjahr 16 ein
zweistellig um 16 Prozent auf 82.000 Tonnen zu. Vorstandsvorsitzender
Dieter Overath zog Bilanz: "Fairtrade zeigt, dass eine gerechtere
Globalisierung möglich ist. Aber für eine breite Wirkung brauchen wir
engagierte Partner und politische Rahmenbedingungen, die fairen
Handel fördern." Jenseits der klassischen Produktzertifizierung
bietet Fairtrade weitere Möglichkeiten zur Zusammenarbeit.
Erfolgreiche Kooperationen im Anuga-Partnerland Indien zeigten die
Fairtrade-Partnerfirmen Reismühle Brunnen, Kaufland und
Honighersteller Breitsamer und Ulrich GmbH.

Halbjahreszahlen 2017 von TransFair

Auch im 25. Jahr seit Vereinsbestehen kann TransFair ein Wachstum
für Fairtrade-Produkte in Deutschland vermelden. Die absatzstärksten
Produkte im ersten Halbjahr 2017 sind Röstkaffee mit 8.800 Tonnen
(+10 %), Südfrüchte mit 46.000 Tonnen (+23 %), Kakaobohnen mit 14.200
Tonnen (+22 %) und Fruchtsaft mit über 7.800 Litern (+9 %). Außerdem
wird das Fairtrade-Rohstoff-Programm von nun an auf alle Produkte
außer Bananen und Kaffee ausgeweitet. Anders als beim klassischen
Fairtrade-Siegel geht es bei den Fairtrade-Programmen um fairen
Rohstoffeinkauf. Dank der Ausweitung können noch mehr Produzentinnen
und Produzenten von Fairtrade profitieren.

Transparenz und Kontrolle durch Flocert

Strenge Standards und glaubwürdige Zertifizierung sind Kern für




den langfristigen Erfolg des fairen Handels, wie Rüdiger Meyer,
Geschäftsführer der Zertifizierungsorganisation Flocert, erklärte.
Über 100 Auditoren prüfen in den Anbauländern und entlang der
Lieferketten, ob Produzenten und Händler die Fairtrade-Standards
einhalten und die sozialen, ökonomischen und ökologischen
Anforderungen erfüllen - und zwar regelmäßig: "Zertifizierung ist bei
Fairtrade immer ein Prozess. Die Erstzertifizierung ist nur der
Anfang, danach finden regelmäßig Audits statt, um die Erfüllung der
internationalen Standards langfristig zu überprüfen und bei etwaigen
Schwierigkeiten direkt zu reagieren." Flocert überprüft die
Rückverfolgbarkeit der Fairtrade-Rohstoffe und sorgt so für
Transparenz in der Lieferkette. Laut Umfrage des Globescan Instituts
vertrauen 95 Prozent der Käufer dem Fairtrade-Siegel, die hohe
Glaubwürdigkeit wird durch das externe Kontrollsystem sichergestellt.

Indische Kleinbauern vor Ort stärken

Das Partnerland der Lebensmittelfachmesse ist in diesem Jahr
Indien, aus dem auch Fairtrade-zertifizierte Rohstoffe stammen.
Fairtrade-Tee verzeichnete im ersten Halbjahr ein Plus von 22
Prozent, trotzdem liegt der Marktanteil für fair gehandelten Tee bei
unter zwei Prozent. Um langfriste Veränderungen für die Produzenten
vor Ort anzustoßen, bedarf es mehr wirtschaftlichem und politischem
Engagement im Teesektor.

Wie verantwortliches Engagement in Indien aussieht, zeigt der
Fairtrade-Partner Reismühle Brunnen, Marktführer in Europa für fair
und ökologisch produzierten Reis. Auf dem deutschen Markt ist ein
breites Reissortiment erhältlich, darunter auch Mischungen, wie zum
Beispiel den Reis-Linsen-Quinoa-Mix. Anja Wolff sagte: "Gemeinsam mit
unseren Partnern in Indien entwickeln wir Produkte weiter. Das
nachhaltige Reisprojekt 'fair & good' in Indien leistet seit 2011
einen großen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen von über
4.000 Kleinbauern und ihren Familien. Fairtrade- und Bioprämien,
Ressourcenschutz und biologische Landwirtschaft sind dabei die
wichtigsten Grundpfeiler." Durch bessere Anbaupraktiken und Know-How
steigerten die Reisbauern ihren Ertrag um bis zu 50 Prozent.

Nachhaltige Beschaffung im globalen Norden

Das Angebot an Fairtrade-Produkten bei Kaufland ist groß, fast 200
faire Produkte - Kaffee, Tee, Kakao, Fruchtsäfte, Wein, Schokoladen,
Brotaufstriche, Gebäck, Reis, Zucker, Bananen und Blumen - stehen in
den Regalen. Über die vielfältige Produktpalette hinaus engagagiert
sich Kaufland auch im Unternehmen selbst. Ab sofort werden
Mitarbeiter mit Dienstkleidung aus Fairtrade-zertifizierter Baumwolle
ausgestattet. Der Leiter der Unternehmenskommunikation von Kaufland
Thomas Graf erklärte: "Nachhaltigkeit beginnt bei uns selber, daher
ist der Schritt zur fairen Beschaffung für unser Unternehmen
konsequent. In diesem Jahr sind wir besonders stolz darauf, mit der
Unterstützung von Fairtrade der weltweit größte Abnehmer von
Fairtrade-zertifizierter Bio-Baumwolle für Mitarbeiterkleidung zu
werden." Insgesamt entwickeln sich Textilien mit fairer Baumwolle im
ersten Halbjahr positiv mit einem Absatzplus von rund 41 Prozent -
besonders stark wächst das Segment Berufsbekleidung.

Mit Fairtrade für den Klimaschutz aktiv

Robert Breitsamer, Geschäftsführer der Breitsamer und Ulrich GmbH,
vermarktet seit Jahren erfolgreich fair gehandelten Honig aus
Lateinamerika. Seit 2015 geht sein Engagement einen Schritt weiter
und er stellt alle Breitsamer Fairtrade-Honige klimaneutral her.
"Klimaschutz ist ein globales Thema und mir ein persönliches
Anliegen. Fairtrade bietet über den Fairtrade-Klimastandard eine
zuverlässige Möglichkeit, unseren Beitrag zu leisten", so Robert
Breitsamer. Für einen effektiven Klimaschutz reduziert Breitsamer
CO2-Emissionen kontinuierlich und kompensiert die Emissionen, die
nicht reduziert werden können, in einem Kochöfen-Projekt in Indien:
Familien erhalten hocheffiziente und saubere Kochöfen und sparen so
CO2-Emissionen ein.

Ausgezeichnetes Engagement für den fairen Handel

Kaufland und Breitsamer sind bereits Gewinner des Fairtrade-Award.
Mit den Fairtrade-Awards würdigt TransFair Unternehmen,
Organisationen und Projekte, die sich in herausragender Weise für den
fairen Handel engagieren. Die Awards werden alle zwei Jahre vergeben,
der Bewerbungsprozess startet mit der Anuga und läuft bis zum 15.
Dezember. Die Verleihung findet am 21. März 2018 statt.Jetzt bewerben
unter: www.fairtrade-deutschland.de/award

Das Jubiläumsjahr: 25 Jahre TransFair

Mit der Anuga beendet TransFair offiziell sein Jubiläumsjahr zum
25-jähriges Bestehen. Die Arbeit für den Verein endet jedoch nicht:
Ist Fairtrade für die nächsten Jahre bis 2025 auf dem richtigen Weg?
Dieser Frage ging TransFair im Rahmen eines Zukunftkongresses mit
Experten aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik nach. Das
einhellige Ergebnis: Ja, Standards und Produktzertifizierung sind
wichtige Schritte. TransFair muss sich aber stärker vernetzen und
mehr dafür einsetzen, auf politische Prozesse Einfluss zu nehmen,
denn nur mit entsprechenden politischen Rahmenbedingungen kann fairer
Handel "Alltag" werden und Fairtrade in den Anbauländern seine
Wirkung entfalten. www.fairtrade-deutschland.de/handelneudenken

Weitere Informationen und Fotos finden Sie in der digitalen
Pressemappe unter www.fairtrade-deutschland.de/service/presse.html

Besuchen Sie uns gerne an unserem Stand Halle "Boulevard" //
Stand: 048

Hintergrund:

Der Verein TransFair e.V. wurde 1992 mit dem Ziel gegründet,
benachteiligte Produzentengruppen in Entwicklungsländern zu
unterstützen. Als unabhängige Organisation handelt TransFair e. V.
nicht selbst mit Waren, sondern setzt sich dafür ein, den Handel mit
fair gehandelten Produkten und Rohstoffen zu fördern und mehr
Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu erreichen.
www.fairtrade-deutschland.de

TransFair gehört zum internationalen Verbund Fairtrade
International e.V., in dem Fairtrade-Organisationen aus 25 Ländern
und die drei kontinentalen Produzentennetzwerke zusammengeschlossen
sind. Fairtrade International entwickelt die international gültigen
Fairtrade-Standards. www.fairtrade.net

Alle beteiligten Akteure entlang der Lieferkette werden regelmäßig
von FLOCERT GmbH kontrolliert. Die Gesellschaft arbeitet mit einem
unabhängigen und weltweit konsistenten Zertifizierungssystem nach den
Anforderungen der Akkreditierungsnorm ISO 17065 (DIN EN 45011).
www.flocert.net



Pressekontakt:
Claudia Brück
Tel: +49 221 942040-31

Edith Gmeiner
Tel: +49 221 942040-46

presse(at)fairtrade-deutschland.de
www.fairtrade-deutschland.de

Original-Content von: TransFair e.V., übermittelt durch news aktuell


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Zuwachs auf dem deutschen Markt: CitNOW verstärkt deutschen Vertrieb Wie Onlinehandel den stationären Handel stützt - Ein Teltower Unternehmen macht es vor
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 09.10.2017 - 13:56 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1538337
Anzahl Zeichen: 9650

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Köln



Kategorie:

Handel



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Für eine gerechtere Globalisierung: Fairtrade bietet viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit / Pressekonferenz auf der Anuga (FOTO)"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

TransFair e.V. pressebild-fairtrade-padma-devi-nigaltiya-kalyanpur.jpg (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von TransFair e.V. pressebild-fairtrade-padma-devi-nigaltiya-kalyanpur.jpg