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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Zulassungsverbot für den Porsche Cayenne 3 Liter TDI

ID: 1515254

(ots) - Der Satz stammt vom Autopionier Ferdinand
Porsche (1875-1951) selbst: »Wir bauen Autos, die keiner braucht,
aber die jeder haben will.« Davon hat Porsche seit seiner Gründung
gut gelebt - so gut, dass die Zuffenhausener vor 2009 unter Wendelin
Wiedeking sogar den größeren VW-Konzern übernehmen wollten. Daraus
wurde dann nichts. Im Gegenteil: Die Wolfsburger haben am Ende
Porsche übernommen. Jetzt haben sie den Salat: Zusätzlich zum Ärger
um die eigenen Diesel-Fahrzeuge und den Kartellvorwurf müssen sie
jetzt auch das Zulassungsverbot für Neuwagen des
Porsche-Dieselmodells Cayenne 3 Liter TDI managen. Rückrufaktionen,
mal halb-freiwillig, mal staatlich angeordnet, hat es nach der
Aufdeckung der Schummel-Abgassoftware schon mehrere gegeben. Doch das
nun von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) angeordnete
Zulassungsverbot für Neuwagen hat eine andere Qualität. Wer einen
Geländewagen zum Preis von mehr als 70000 Euro bestellt, wird
eventuell für sein Traumauto sogar eine längere Lieferzeit
akzeptieren. Aber dass er es aus dem Grund nicht abholen darf, weil
der Hersteller die Abgaskontrolleure jahrelang hintergangen und das
Problem einfach nicht gelöst hat, das wird er nicht vergessen. Das
Verhalten von Porsche ist um so unverständlicher, als die VW-Tochter
nun wirklich genug Zeit hatte, die Schummelsoftware aus- und in den
neuen Modellen eine neue funktionierende Abgasfilterung einzubauen.
Möglicherweise ist das beim Macan so geschehen. Beim Cayenne besteht
der Verdacht, dass im Zuge der Nachbehandlung erneut manipuliert
wurde. Ob man in Zuffenhausen auf die große Geduld einer
Bundesregierung vertraut hat, die weiß, wie sehr die deutsche
Wirtschaft von ihrer Autoindustrie abhängig ist? Seit einer Woche hat
sich die Situation allerdings in einer Weise verschärft, dass der
Minister Gefahr lief, mitten im Bundestagswahlkampf das Heft des




Handelns an die EU zu verlieren. Porsche ist nicht irgendeine
Automarke. Porsche ist Mythos. Doch die aktuelle Maßnahme bedroht
nicht nur die schwäbische Sportwagenschmiede. Die Motoren für den
Cayenne stammen von der Schwesterfirma Audi. Schon muss der
VW-Mutterkonzern fürchten, dass beim Touareg ähnliche Maßnahmen
ergriffen werden. Was auf den Zulieferkonzern Bosch, der die
kriminelle Software entwickelt, gebaut und verkauft hat, zukommt -
darüber lässt sich bislang nur spekulieren. Sicher, die jetzt
betroffene Porsche-Nobelkarosse ist kein Massenprodukt. Doch nachdem
Dobrindt einmal angefangen hat, stärker durchzugreifen, wird er bei
anderen Diesel-Modellen nicht einfach aufhören können.



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Datum: 27.07.2017 - 21:15 Uhr
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