(ots) - "Wir haben in Deutschland kein großes Publikum", 
sagt Regisseur Christian Stückl mit Blick auf die alle zehn Jahre 
stattfindenden Oberammergauer Passionsspiele. Diese seien "im 
Bewusstsein der deutschen Bevölkerung einfach nicht sonderlich 
verankert". Die Hunderttausenden Zuschauer, die zu den nächsten 
Aufführungen im Jahr 2020 erwartet werden, kommen "vor allem aus den 
USA und dem gesamten englischsprachigen Raum", erläutert der bereits 
zum vierten Mal zum Spielleiter des neutestamentlichen Spektakels 
gewählte Intendant des Münchner Volkstheaters im Interview mit der in
Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" 
(Wochenendausgabe). Das bedeute zwar eine zuverlässige und feste 
Kundschaft, "aber auch ein konzentriertes Risiko". So seien beim 
Passionsspiel 2010 im Gefolge der Finanzkrise unerwartet 50.000 
Karten zurückgegeben worden. "Und es war sehr schwierig, sie dann 
noch auf den deutschen Markt zu bringen", so Stückl. "Deshalb wollen 
wir mit Blick auf die Passion 2020 von Anfang an breiter streuen." 
Was auch der Anlass war, dass Oberammergau in diesem Jahr erstmals 
auf der Internationalen Tourismus-Börse Berlin für die Spiele warb. 
"Und bis dahin machen wir im Sommer Theater", betont der 55-jährige 
international renommierte Theatermann. Wie in den Vorjahren werde das
Passionsspielhaus für eigene Inszenierungen genutzt. In diesem Sommer
steht mit "Der fliegende Holländer" erstmals Richard Wagner auf dem 
Programm. Premiere ist am 30. Juni.
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