(ots) - Horx: "Wir brauchen wieder aristokratischere 
Liebesformen"
   Trendforscher: Fähigkeit zur Distanz könnte eine Renaissance 
erleben - Drei Szenarien für die Liebe in der Zukunft
   Osnabrück. Neue Formen der Höflichkeit werden in Liebesbeziehungen
künftig bedeutsamer. "Ein wichtiges Element, um Romantik halten zu 
können, ist ein tiefer Respekt vor dem anderen. Deshalb brauchen wir 
wieder aristokratischere Liebesformen", sagte der Zukunftsforscher 
Matthias Horx im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" 
(Freitag). Respekt bedeute, dass man den Partner "nicht andauernd mit
seinen eigenen Gefühlen und Unerlöstheiten" überwältige. Die höfische
Liebe habe dagegen "auch die Fähigkeit zur Distanz, also zur 
Bewunderung aus der Ferne" gehabt, sagte der Trendforscher. Er 
glaube, dass eine solche Distanz, "in der man den anderen besser 
idealisieren kann, eine Renaissance erleben" könnte.
   Zukunftsforscher Horx veröffentlicht am Montag, 26. Juni, sein 
neues Buch "Future Love. Die Zukunft von Liebe, Sex und Familie" 
(DVA), in dem er drei Szenarien über die Liebe in der Zukunft 
entwickelt. Darunter eines, nachdem die Partner ehrlich akzeptieren, 
dass sie eine lebenslange Liebe vielleicht nicht aushalten können. 
"Wenn eine Gesellschaft zur Liebesvernunft käme, dann würde sie 
Lebensabschnitts-Partnerschaften bewusster und vielfältiger 
gestalten", meint Horx. Dazu könnten künftig Liebesverträge gehören 
über das, "was man voneinander erhofft und sich gemeinsam vornimmt", 
die nach einer gewissen Zeit neu verhandelt würden.
   Menschen würden auf "sehr unterschiedliche Arten und Weisen ihr 
Liebesbedürfnis und ihre Familienstrukturen leben", sagte der 
Zukunftsforscher weiter. Es werde nicht nur eine Antwort, ein 
Standardmodell der Liebe geben. Horx räumte ein: "Wir haben natürlich
immer das Bedürfnis, dass es eine gesellschaftliche Norm der Liebe 
geben sollte, nach der sich alle richten, so wie es die Kleinfamilie 
in den 50er- und 60er-Jahren gab. Aber das wird in Zukunft so nicht 
mehr wiederkommen."
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