(ots) - Johannes Oerding kämpft mit Tricks gegen die 
Flugangst
   Musiker lässt sich von Flugbegleiterinnen verwöhnen - 35-Jähriger 
kann schlecht mit Kritik umgehen und trinkt vor jedem Auftritt mit 
der Band einen Schnaps
   Osnabrück. Musiker Johannes Oerding leidet unter Flugangst: "Ich 
mag den Kontrollverlust nicht. Am liebsten würde ich selbst fliegen, 
doch das geht leider nicht," sagte der 35-Jährige im Interview mit 
der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Deshalb habe er vor allem 
für Langstreckenflüge ein paar Tricks auf Lager: "Zunächst sage ich 
allen Flugbegleiterinnen Bescheid, dass ich Flugangst habe, und 
frage, mit welchen Turbulenzen ich rechnen muss. Danach kümmern sie 
sich rührend um mich. Alle halbe Stunde steht jemand an meinem Platz 
und fragt: ,Mister Oerding, is everything fine?' Ich bekomme immer 
eine Extrawurst, das finde ich super." Mit Kritik könne er nur schwer
umgehen, räumte Oerding in dem Gespräch ein: "Mein engster Kreis darf
mich kritisieren und selbst bei diesen Menschen freue ich mich mehr, 
wenn sie mich loben", sagte der Musiker. Prinzipiell aber gelte: "Wer
meine Songs kritisiert, kritisiert mich. Das ist nervig, deshalb lese
ich auch keine Zeitungskritiken." Mit seiner Band habe er vor jedem 
Auftritt seit langer Zeit dasselbe Ritual, berichtete Oerding weiter:
"Wir trinken Ramazzotti. Leider habe ich diese Tradition vor über 
zehn Jahren ins Leben gerufen, und ich wünschte, ich hätte mir damals
einen anderen Schnaps ausgesucht. Aber jetzt ziehen wir das durch. Es
gibt Ramazzotti mit Eis und Zitrone, wir bilden einen Kreis, und ich 
halte eine kleine, individuelle Rede. Danach geht es los." Englische 
Texte für seine Songs seien für ihn nie in Frage gekommen, betonte 
Oerding. "Deutsch ist meine Muttersprache, hier kann ich Texte mit 
Anspruch, neuen Bildern und Wortspielen schaffen. Das klappt nur als 
Muttersprachler. Würde ich auf Englisch texten, würde mein Wortschatz
niemals ausreichen und ich müsste Texte wie Dieter Bohlen schreiben. 
Dann reimt sich together auf forever - und das möchte ich nicht." 
Zudem helfen ihm seine Songtexte, Gefühle auszudrücken, über die er 
nicht sprechen mag: "Ich kann nur sehr schlecht über meine Gefühle 
reden und glaube, dass es vielen Männern ähnlich geht. Meine Songs 
sind für mich ein Ventil, so wie andere Tagebuch schreiben."
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