(ots) - 
   Ein Tag vor Beginn des Evangelischen Kirchentags 2017 hat die 
Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) am Dienstagmittag ihre Kunstaktion "Die
nackte Wahrheit über Martin Luther" in Berlin vorgestellt. Die über 
vier Meter hohe Skulptur zeigt eine nackte Lutherfigur mit geöffnetem
Mantel. Auf der Innenseite des Mantels prangt ein Zitat des 
Philosophen Karl Jaspers: "Luthers Ratschläge gegen die Juden hat 
Hitler genau ausgeführt". Auf der Rückseite sind die judenfeindlichen
Ratschläge des Reformators, u.a. Niederbrennen der Synagogen, 
Zwangsenteignung und Zwangsarbeit für Juden, zu lesen. Die mobile 
Skulptur "Der nackte Luther" wird in den kommenden Tagen den 
Kirchentag in Berlin, Leipzig und Wittenberg begleiten und auf die 
dunklen Seiten des Reformators hinweisen, über die allzu oft der 
Mantel des Schweigens gelegt wird.
   "Martin Luther war einer der größten Hassprediger, die das 
Christentum hervorgebracht hat. Die Evangelische Kirche in 
Deutschland hätte die 'Luther-Dekade' nutzen sollen, um sich 
öffentlich vom unkritischen Personenkult um den Reformator zu 
verabschieden und den Beitrag des christlichen Judenhasses zum 
Holocaust aufzuarbeiten", meint gbs-Vorstandssprecher Michael 
Schmidt-Salomon. "Da dies nicht in der notwendigen Klarheit geschehen
ist, wollen wir der EKD mit unserer Kunstaktion aufklärerisch unter 
die Arme greifen. Aus demselben Grund haben wir unlängst die 
Broschüre 'Martin Luther: Volksheld, Hassprediger, Antisemit' 
herausgebracht, deren Erfolg uns geradezu überwältigt hat. Denn 
obwohl die Broschüre für Luther-Experten keine unerwarteten 
Informationen enthält, war die öffentliche Nachfrage so hoch, dass 
wir bereits nach wenigen Tagen nachdrucken mussten."
   David Farago, der für die Skulptur "Der nackte Luther" 
verantwortlich zeichnet und sie in den nächsten Tagen mit seinem Team
in Berlin, Leipzig und Wittenberg präsentieren wird, stört sich vor 
allem daran, dass die Luther-Feierlichkeiten mit allgemeinen 
Steuergeldern finanziert werden: "Jedes Jahr subventioniert die 
öffentliche Hand evangelische und katholische Kirchentage mit rund 
6,5 Millionen Euro. Der Staat trägt damit regelmäßig einen höheren 
Anteil an den Kosten als die Kirchen. Der Kirchentag 2017 wird sogar 
mit rund 12 Millionen Euro subventioniert und für die Feierlichkeiten
im Rahmen der 'Luther-Dekade' zahlt die öffentliche Hand insgesamt 
mehr als 250 Millionen Euro aus allgemeinen Steuergeldern, was mit 
dem Gebot der weltanschaulichen Neutralität des Staates nicht zu 
vereinbaren ist."
   Um auf das Problem der öffentlichen Finanzierung von 
kircheninternen Veranstaltungen aufmerksam zu machen, hat das Team um
David Farago neben "dem nackten Luther" eine zweite mobile 
Großplastik im Gepäck, nämlich den inzwischen berühmt-berüchtigten 
"Moses" mit dem "11. Gebot: Du sollst deinen Kirchentag selbst 
bezahlen!", der in den letzten Jahren durch ganz Deutschland gereist 
ist. "Wir werden die Moses-Aktion weiterführen, bis dieser Unfug 
beendet ist", sagt Farago. "Es ist nicht hinnehmbar, dass 
hochverschuldete deutsche Städte, die keine Gelder mehr für die 
Verbesserung ihrer Kitas aufbringen können, die Glaubensfeste 
milliardenschwerer Kirchen mit Millionenbeträgen subventionieren!  
Meine Steuergelder sollen für solche Zwecke jedenfalls nicht mehr 
ausgegeben werden - und ich bin überzeugt, dass diese Haltung 
mittlerweile von den allermeisten Menschen in diesem Land geteilt 
wird."
Weitere Informationen unter: 
https://www.giordano-bruno-stiftung.de/ 
http://11tes-gebot.de/
Kontakt:
David Farago, Mobil: 0175 410 25 35
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