(ots) - Berlin - Nach dem früheren Chef des Bundesamts für
Migration und Flüchtlinge (Bamf), Frank-Jürgen Weise, hat auch
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) qualitative Mängel bei
Asylverfahren in Folge der Flüchtlingskrise zugegeben. Ein Sprecher
des Ministers sagte dem "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe), was das
Bamf in Anbetracht der enormen Herausforderungen erreicht habe, was
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort in den vergangenen zwei
Jahren geleistet hätten, sei ein großer Erfolg. "Aufgrund der
damaligen großen Fallzahlen kann es nicht verwunderlich sein, wenn
nicht in allen Fällen sämtliche Vorgaben eingehalten worden sind." Zu
jedem Zeitpunkt habe jedoch mit den Verantwortlichen im Bamf darüber
Einigkeit bestanden, dass Schnelligkeit "nicht einseitig zulasten der
Gründlichkeit gehen darf". Seit bekannt wurde, dass es einem
Bundeswehrsoldaten gelang, sich als syrischer Flüchtling auszugeben,
gibt es aber Zweifel an der Qualität der Verfahren. Weise hatte
vergangene Woche eine Mitverantwortung für den Fall zugegeben. Es sei
aber von Anfang an klar gewesen, dass die schnellen Neueinstellungen
und kurzen Schulungen von Mitarbeitern beim Bamf während der
Flüchtlingskrise "auf Kosten der Qualität gehen müssen", sagte Weise
der "Süddeutschen Zeitung". Durch den Veränderungsprozess sei das
Risiko von Fehlentscheidungen gestiegen.
Online: www.tagesspiegel.de/politik/aufarbeitung-des-falls-franco-
a-innenministerium-waren-qualitaetsmaengel-beim-bamf-bekannt/19837320
.html?version=4&id=19837320
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