(ots) - Notfallambulanzen sind meist überlastet, Verletzte 
müssen oft lange warten - ein Missstand mit Ursachen und potenziellen
Lösungsmöglichkeiten, die angeblich zu teuer sind. Das ist die eine 
Sache. Die andere, und auf die kommt es im Kern an: das Phänomen 
Ich-Bezogenheit, das Phänomen Ellbogengesellschaft, das Phänomen 
Gewalt, das Phänomen sinkender Hemmschwellen für Aggressivität 
gegenüber jedweder Form von Autorität. Darum geht es. Wobei es schon 
eine gesteigerte Form von Absurdität darstellt, wenn Ärzte, die 
Verletzungen heilen sollen, verletzt werden. Zunehmend attackiert 
werden auch Polizisten und Rettungskräfte - da greift nun ein eigener
Tatbestand -, aber genauso Lehrer, Busfahrer, Mitarbeiter von 
Arbeitsagenturen und Ämtern. Es war richtig, als Leuchtturmprojekt 
Polizisten und Rettungskräften besonderen strafrechtlichen Schutz 
zukommen zu lassen; es wäre auch nicht falsch, dies auf Ärzte 
auszudehnen, aber am Ende würde das an den Fakten kaum etwas ändern. 
Es geht um etwas anderes. Vor allem Eltern sind gefragt: Eine 
Erziehung zu Vernunft und Friedlichkeit, zur Ächtung von Gewalt, die 
Vermittlung von tragenden Werten - in wessen Ohren das abgehoben 
klingt, mag bedenken, dass das Gegenteil, nämlich zunehmende 
Gewaltbereitschaft, im Gefängnis enden kann oder im Grab. Und wenn es
im Guten nicht geht, dann muss sich die Justiz aufraffen. Für 
"einfache" Körperverletzung drohen bis zu fünf Jahren Haft, bei 
gravierenden Tatumständen oder besonders schlimmen Folgen sind es bis
zu zehn Jahren. Davon sollte Gebrauch gemacht werden, wenn es 
sinnvoll erscheint, und das sollte sich als Warnung auch 
herumsprechen.
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